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BODEN/BODEN-FLUGKÖRPER AMX 30 PLUTON (F)

(schu) - Das taktische nukleare Boden/Boden-Raketenartilleriesystem PLUTON gehörte von 1974 bis 1992 zum Arsenal der Force de Frappe, der französischen Atomstreitkraft. Es ersetzte den HONEST JOHN Raketenwerfer amerikanischer Bauart.

 

Im Gegensatz zu HONEST JOHN baute PLUTON nicht auf einem Rad- sondern auf einem Kettenfahrgestell auf. Für den Transport- und Abschusspanzer für die Feststoffrakete nutzte man ein modifiziertes Fahrgestell des Kampfpanzers AMX 30. Das Fahrzeug war durch eine kastenartige, allseitig abgeschrägte Wanne gekennzeichnet, auf die ein rechteckiger, vorne offener Behälter für die Rakete aufsetzte. Ein Drehkran auf der rechten Seite diente der Aufnahme der Rakete. Zum Abschuss des 2.400 kg schweren und 7,60 m langen Flugkörpers musste der Raketenbehälter nach hinten abgeklappt werden. Die Steuerung der Rakete im Flug erfolgte über die SAFEM-Trägheitslenkung. Die Reichweite lag bei 120 km. Der nukleare Gefechtskopf besaß eine Sprengkraft von ca. 20 kT, was in etwa einer Hiroshima-Atombombe entsprach.


Frühe Ausführung des AMX 30 PLUTON

Der AMX 30 PLUTON verfügte über ein vierköpfige Besatzung. Einschließlich Rakete wog das 6,60m lange, 31,1 m breite und 3,5m hohe Fahrzeug ca. 36t.

Eingesetzt wurde PLUTON bei den Artillerie-Regimenter 3, 4, 15, 32 und 74. Die Raketenartillerie-Regimenter gliederten sich in ein Führungs- und Unterstützungsbatterie (Batterie de commandement et service - BCS), drei Gefechtsbatterien mit je zwei PLUTON-Werfern sowie die Sicherungs- und Transportbatterie (Batterie de sécurité et transport nucléaire - BSTN), zur deren Aufgabe u.a. die Bewachung der Depots mit den Atomsprengköpfen gehörte.


Späte Ausführung des AMX 30 PLUTON

Die AMX 30 PLUTON waren zunächst in dem Olivgrün der französischen Streitkräfte lackiert. Mit Einführung der Fleckentarnung erhielten die Fahrzeuge den dreifarbigen Tarnanstrich.

Mit dem Ende des kalten Krieges endete auch die Ära des PLUTON-Waffensystems in den französischen Streitkräften. Der bereits entwickelte Nachfolger Hades gelangte nicht zur Einführung.

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Quelle: BMVg - Erkennungsblätter, 177 (1973) und Folge 185 (1974)

 

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