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Mittlere Panzerhaubitze 155mm M109G (Bw)

(schu) - Ab 1961 beschaffte die Bundeswehr zum Stückpreis von rund einer halben Millionen Mark die mittlere amerikanische Panzerhaubitze 155mm vom Typ M109. Fahrwerk und Wanne waren unmittelbar aus dem ebenfalls von FCM gebauten M113 abgeleitet. Gefertigt wurde die Selbstfahrlafette weitgehend aus Leichtmetall.

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mPzH M109G

Die ersten von insgesamt fast 600 mittleren Panzerhaubitzen, die der Bundeswehr zuliefen, entsprachen noch den amerikanischen Rüstständen M109A1 und M109A2. Die Germanisierung auf die deutsche Version M109G erfolgte ab 1965.Von der Umrüstung waren insbesondere der Rohrverschluss und die Mündungsbremse, die Ziel- und Richteinrichtung betroffen. Darüber hinaus rüstete man eine Nebenwurfanlage nach und stellte auf einen Dieselmotor um.

In der Ausführung M109G stellte die 24,4t schwere  Panzerhaubitze (Gefechtsgewicht) bis Ende der neunziger Jahre die Standardwaffe der Panzerartillerieverbände des Heeres dar. Jedes Panzerartilleriebataillon verfügte über 18 Fahrzeuge.

Die mittlere Panzerhaubitze M109A3GEA1

Die auslaufende Ersatzteilversorgung machte ab Anfang der achtziger Jahre die Leistungssteigerung des Systems erforderlich. Das von Rheinmetall entwickelte Paket verfolgte die Angleichung an den amerikanischen M109A3 Rüststand und sah u.a. den Einbau des modifizierten Rohres der Feldhaubitze 155mm, die Neugestaltung des Geschoss-/Treibladungsgestells (Steigerung der Kampfbeladung von 28 auf 34 Schuss) sowie die Integration in das Feuerleitmittel Artillerie Batterie (IFAB) vor. Die Umrüstung erfolgte im Heeresinstandsetzungswerk in St. Wendel. Die dann als M109A3G bzw. M109A3GEA1 bezeichnete Ausführung besaß eine Reichweite von 18km.

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mPzH 155mm in der Version M109A3GEA1

Die Panzerhaubitze M109A3GEA1 dient vorwiegend zur Bekämpfung von Punkt- und Flächenzielen im indirekten Richtverfahren. Darüber hinaus können im direkten Richtverfahren auch gepanzerte und bewegliche Ziele wirksam bekämpft werden.

Die integrierte Autonome Richt- und Orientierungsausstattung Rohrartillerie (AURORA) befähigt den Geschützführer, den Standort seiner Haubitze selbst zu bestimmen, die Richtung zum Einrichten des Geschützes zu ermitteln und die aktuelle Marschstrecke jederzeit auf einem Kartengerät mitzuverfolgen. Hierdurch wird die schnelle Herstellung der Wirkungsbereitschaft erreicht.

Durch die über Funk oder Feldkabel mögliche Daten- oder Sprachübertragung IFAB (integrierte Feuerleitmittel Artillerie Batterie) konnte das Feuer des Zuges oder des Bataillons ca. 2-3 Minuten nach Zielaufklärung erfolgen.

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mPzH 155mm in der Version M109 A3GEA1

Nutzdauerverlängerung durch Umrüstung auf M109A3GEA2

Mit Einführung der Panzerhaubitze 2000 sollten die M109 ausgemustert werden. Da die Beschaffung der PzH 2000 jedoch auf 185 Stück reduziert werden musste, wurde die Nutzungsdauerverlängerung (NDV) der im Bestand befindlichen 262 PzH bis zum Jahr 2015 beschlossen. Gleichzeitig wurde entschieden, alle vorhandenen M109 auf den Standard M109A3GEA2 aufzurüsten, um sie dadurch den veränderten Anforderungen und Einsatzgrundsätzen anzupassen und die physische Belastung der Besatzung zu reduzieren.

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mPzH 155mm in der Version M109A3GEA2 des PzArtBtl 515
(Foto: Tobi Albrecht)

Die technischen Verbesserungen im Rahmen der Nutzungsdauerverlängerung der Panzerhaubitze M109 beinhalten eine komplette Neugestaltung der Munitionsverstauung sowie die Einführung von geeigneten Hilfsmitteln für den Munitionstransport und das Laden der Geschosse. In dem im Turmheck befindlichen Schubladenmagazin sind 24 bezünderte Geschosse verstaut. Dabei befindet sich jedes Geschoss auf einer separaten Schublade, die von einem Kanonier leicht aus dem Magazin gezogen werden kann. 10 bezünderte Geschosse sind aufrecht stehend in neuen Haltern rechts und links des Einstiges im Wannenheck verstaut. Magaziniert und transportiert werden können alle eingeführten Geschosse. Innerhalb des Kampfraumes der M109 werden die bezünderten Geschosse mit Hilfe einer elektrisch angetriebenen Hubhilfe bewegt, die eine nahezu vollständige Gewichtsentlastung bietet. Die Hubhilfe ist so konstruiert, dass mit dieser jeder Platz innerhalb des Kampfraums erreicht werden kann.

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Der Kampfraum der M109 (zum Vergrößern klicken)
(Fotos: Andreas Pfisterer)

Das Ansetzen der Geschosse erfolgt mit einem einfachen, elektrisch angetriebenen Ansetzer, der nach dem Prinzip der rückensteifen Kette arbeitet.

Alle Treibladungen sind in fahrzeugfesten Behältern im Turm und in der Wanne verstaut. Es können in diesem Transportbehältern auch die neu eingeführten modularen Treibladungen (MTLS) von Rheinmetall DeTec genauso wie die sich zur Zeit in Ablösung befindlichen herkömmlichen Treibladungen mitgeführt werden. Insgesamt führt die Panzerhaubitze M109 170 MTLS-Module oder 34 Treibladungen L 10A1 (DM 52) in fahrzeugfesten Behältern mit.

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mPzH 155mm in der Version M109A3GEA2 des PzArtBtl 515
(Foto: Tobi Albrecht)

Eine weitere Verbesserung ist die Schaffung von rund 1.200 Litern Stauraum in Form von Staukästen. Angebracht sind diese leicht zugänglichen Verstauungsmöglichkeiten an der Turmfront und am Wannenheck.

Die von KUKA in Serie hergestellten Rüstsätze werden durch das Systeminstandsetzungszentrum 860 in die Panzerhaubitzen M109 eingerüstet.

 

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