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Der SAR-Dienst der Bundeswehr

(schu) - Die Bundesrepublik Deutschland trat 1956 der internationalen zivilen Luftfahrtorganisation ICAO bei. Gleichzeitig verpflichtete sie sich zum Aufbau eines Such- und Rettungsdienstes (Search and Rescue, SAR). Träger des SAR-Dienstes ist die Bundeswehr, die die militärischen und zivilen Such- und Rettungsaufgaben über ihre Teilstreitkräfte Luftwaffe und Marine wahrnimmt. Für die Auftragserfüllung sind das Bundesministerium für Verkehr (BMV) und der Bundesverteidigungsminister gemeinsam verantwortlich. Dabei hat das BMV den Alarmdienst sicherzustellen, während sich das BMVg um die Bereitstellung der SAR-Mittel ersten Grades, das sind speziell ausgebildete und mit Luftfahrzeugen ausgestattete Bundeswehreinheiten, kümmert und die SAR-Leitstellen besetzt.

Der zivile SAR-Auftrag umfasst:

  • die Suche nach überfälligen, vermissten oder abgestürzten Luftfahrzeugen sowie deren Insassen

  • die Unterstützung bei Nothilfe- und Katastropheneinsätzen sowie

  • die Seenotrettung im Bereich der Küstengewässer in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Der militärische SAR-Auftrag umfasst:

  • die Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte bei der Suche nach den abgestürzten Luftfahrzeugen,

  • die Rettung der Insassen sowie deren Transport sowie

  • die Versorgung verwundeter Soldaten.

Seit April 1959 kümmert sich die Luftwaffe um den SAR-Dienst im Binnenland. Dazu stellte sie zunächst die 1. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel in Fassberg auf. Heute werden die SAR-Kommandos von den Lufttransportgeschwadern 61, 62 und 63 der Luftwaffe gestellt. Die SAR-Kommandos sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Das LTG 61 unterhält SAR-Kommandos in Landsberg, Ingolstadt,  Malmsheim und Nörvenich, die SAR-Kommandos des LTG 62 sind in Erfurt und Holzdorf disloziert und das SAR-Team des LTG 63 ist in Diepholz stationiert. Geleitet wird der SAR-Dienst über die Leitstelle der Luftwaffe in Münster.

Der ZDF-Rettungsflieger "SAR Hamburg 71"
(Foto: Sammlung Schulte)

Die Marine ist seit 1958 für den SAR See verantwortlich. Wahrgenommen werden die SAR-Aufgaben im Küstenbereich vom Marinefliegergeschwader 5. Die SAR-Leitstelle der Marine in Glücksburg koordiniert die Einsätze. Für den Bereich Nordsee steht ein SAR-Hubschrauber auf Helgoland bereit und für den Ostsee-Raum einer in Rostock/Warnemünde. Ein dritter Hubschrauber wird in Kiel bereitgehalten.

Diese Maschinen unterscheiden sich je nach Einsatzweck in ihrer Ausrüstung. Bells, die für den SAR-Einsatz bereit gehalten werden, verfügen im Laderaum über Aufnahmemöglichkeiten für eine Krankentrage. Darüber hinaus findet dort die notwendige medizinische Ausrüstung, eine Rettungswinde sowie ein Rettungsassistent Platz. Erkennbar sind die SAR-Maschinen an den orangefarbenen Seitentüren mit dem blauen SAR-Schriftzug. UH-1D, wie die legendäre "Annelise" der ZDF-Rettungsflieger", die im Rettungsdienst eingesetzt sind, verfügen über spezielle Ausrüstungen für die Notfalleinsätze. Zur Besatzung dieser Maschinen gehört neben dem Piloten, dem Bordmechaniker und dem Rettungssanitäter auch noch ein Notarzt. Der wohl bekannteste SAR-Hubschrauber der Bundeswehr ist die Bell UH-1D mit dem Funkrufnamen "SAR Hamburg 71" der ZDF-Rettungsflieger. Die Maschine hat ihren Standort am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg.

Zusätzlich zu den oben genannten SAR-Mitteln 1. Grades stehen SAR-Mittel 2. Grades zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise der Airbus A 310 MRT Version MedEvac und die Transall C 160 Version MedEvac, die im Einsatzfall mit qualifizierten Sanitätspersonal besetzt werden. SAR-Mittel 2. Grades sind auch die Großraumrettungshubschrauber (GRH) CH-53G, die bei den mittleren Transporthubschrauberregimentern 25 „Oberschwaben" in Laupheim und 15 "Münsterland" in Rheine-Bentlage bereitgehalten werden.

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