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Fahrzeugkrane (Bw)

(schu) - Wie jedes große Unternehmen mit umfangreichem Fuhrpark besitzt auch die Bundeswehr Spezialfahrzeuge zum Heben von Lasten oder zum Bergen von anderen Fahrzeugen. Mitte 1998 waren rd. 1500 Auto-, Fahrzeug-, Mobil- und Hafenumschlagkrane im Bestand. Der Einsatzschwerpunkt der verschiedenen Krane lag vor allem in den Depot-, Umschlag-, Pionier- und Instandsetzungseinrichtungen der Streitkräfte sowie in den Wehrtechnischen Dienststellen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung.

FKL - der leichte Fahrzeugkran
(Foto: Ralf Schulte)

FKL - der leichte Fahrzeugkran
(Foto: Ralf Schulte)

Eine vergleichsweise hohe Verbreitung in der Truppe haben die zwischen 1991 und 1994 beschafften Fahrzeugkrane leicht (FKL) und mittel (FKM). Die Beschaffung erfolgte unter der Maßgabe, dass der leichte 10t Fahrzeugkran (FKL) imstande sein sollte, das Triebwerk eines LEOPARD 2 zu ziehen. Der mittlere Fahrzeugkran (FKM) sollte hingegen auch den Turm des LEOPARD 2 bewältigen können. Weiterhin sollten die Fahrzeugkrane in der Lage sein, Schadfahrzeuge abzuschleppen und einen schnellen Dauerumschlag von Versorgungsgütern zu ermöglichen. Die Fahrzeuge, deren Mobilität im Gelände den Lkw 10t milgl entsprechen sollte, mussten zudem über eine Krankabine zu bedienen sein. Abschließend wurde auch die weitgehende Verwendung von Baugruppen der neuen Radfahrzeuggeneration und Baugleichheit der beiden Krantypen untereinander angestrebt.

FKM der Ausstellung "Unser Heer".  Ohne modulare Schutzausstattung
(Foto: Bernd Berger)

Da keiner der auf dem Markt befindlichen Krantypen diesen Anforderungen entsprach, ließ die Bundeswehr zunächst Fahrzeugkrane entwickeln, die ihren Anforderungen gerecht werden konnten. Aus finanziellen Gründen, aber auch begünstigt durch die Tatsache, dass der zivile Markt mittlerweile Fahrzeugkrane mit hoher Geländemobilität anbot, stellte man die Entwicklung ein.

FKM mit geschütztem Führerhaus
(Foto: Bernd Berger)

Den Zuschlag erhielt letztendlich die Firmen Liebherr, die mit ihren Fahrzeugkränen leicht und mittel ins Rennen gegangen war.  Während der FKL einen luftgekühlten Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit 188 kW (256 PS) Leistung besitzt, ist der FKM mit einem luftgekühlten Zehnzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit 234 kW (318 PS) ausgestattet. Beide Fahrzeugkrane sind mit einer großen Menge an Kranhilfsmitteln (z.B. Traversen), mit einer Abschleppeinrichtung einschließlich Hebegeschirr und Abschleppgabel sowie Berge- und Rettungsgeräten (z.B. Drucklufthebekissen, Rettungsschere und Spreizer) ausgerüstet.

Zwischen 1991 und 1994 wurden 282 FKL und 193 FKM angeschafft. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit mussten alle FKL und FKM technisch verbessert werden:

  • Automatische Abstützüberwachung durch Magnetschalter an den Abstützträgern,

  • Relais zur Verhinderung des Kranstarts vom Oberwagen bei nicht eingeschalteter Federungsblockierung,

  • Austausch des Endlagenschalters "Ausleger abgelegt" gegen einen Magnetschalter,

  • doppelte Sicherung der Abstützplatten in ihren Straßentransporthalterungen.

FKM der KFOR
(Foto: Bernd Berger)

Für den internationalen Einsatz im Rahmen der Krisenreaktionskräfte erhielten einige Fahrzeugkrane eine modularen Schutzausstattung sowie eine Klimaanlage.

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