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Brückengerät (Bw)
- Schwimmbrücke Hohlplattengerät 50/80 -

(schu) - Beim HPG handelt es sich um ein typisches Pontonbrückensystem. Es besteht aus zwei unterschiedlichen Typen von Pontons: dem 4,2 m langen und 73 cm hohen Mittelteil mit rechteckigem Längsschnitt und dem 4,275m langem Endteil mit abgeschrägtem Bug. Die Pontons sind hohl (daher der Name) und gekammert, so dass sie selbst bei Beschädigung ihre Tragwirkung behalten. Im Gegensatz zu den klassischen Pontonbrücken, wo die einzelnen Pontons im Abstand mehrerer Meter ausgelegt und über Fahrbahnplatten verbunden wurden, werden die Schwimmkörper des Hohlplattengeräts ohne Zwischenräume verlegt. Die Hohlkörper sind also gleichzeitig Schwimmkörper und Fahrbahn. Die als Fahrbahn gestaltete Oberseite ist mit rutschsicherem Kunststoff beschichtet und wird seitlich durch eine Spurbegrenzung abgeschlossen. Verbunden werden die einzelnen Schwimmkörper durch lose Verbindungselemente.

Brücke MLC 50 aus Hohlplatten
 (Flussrichtung im Bild von unten nach oben)
(Zeichnung: Ralf Schulte)

Mit dem Gerät lassen sich folgende Regelbauweisen ausführen:

  • Fähren der MLC 50 aus 5 Pontonsätzen

  • Brücken der MLC 50 aus 20 Pontonsätzen bei 100 m Länge,

  • Brücken der MLC 80 aus 20 Pontonsätzen bei 64 m Länge.

Darüber hinaus lassen sich schwimmenden Plattformen zusammensetzen.

Fähre aus HPG beim Tag der offenen Tür in Minden im Juni 2003
(Foto: Dirk Hille)

Das Gerät ist auf Speziallastzügen verladen. Anfänglich standen Lastzüge aus KHD-Jupiter 7t (2 Pontons) und Blumhardt Flachbettanhänger (3 Pontons) zum Transport zur Verfügung. Von diesen beiden Fahrzeugen wurden die Pontons direkt in das Wasser gekippt. Der Lkw hatte eine hydraulische, der Anhänger eine mechanische Kippeinrichtung. Heute finden der Lkw 7t milgl mit Winde und Kippvorrichtung von MAN und der Lastanhänger 7t (BWB 2300122) von Kässbohrer Verwendung. Für eine MLC 50 Schwimmbrücke werden 20 Pontonsätze, 5 Rampensätzen sowie ein Aufbaugerätesatz benötigt. Die Pontons werden unmittelbar vom Transportfahrzeug ins Wasser geslippt oder mit Hilfe eines Krans abgeladen. Schwimmende Pontons lassen sich mittels der Windenvorrichtungen der Transportfahrzeuge direkt aus dem Wasser aufnehmen. Der Zusammenbau der Brücke kann manuell mit Hilfe von Seilen erfolgen. In der Regel werden aber Autokrane und M-Boote eingesetzt. Für den Aufbau einer Fähre MLC 50 benötigt ein Pionierzug etwa 90 Minuten. Die Bauzeit für eine der beiden Brücken durch eine Pionierkompanie beträgt etwa 5 bis 6 Stunden.

Mittlerer Fahrzeugkran (FKM) von Faun zum Entladen der Schwimmkörper
(Foto: Dirk Hille)

M-Boot zum Bewegen der Hohlplatten und Fähren im Gewässer
(Foto: Dirk Hille)


Herzlichen  Dank an Dirk Hille, der uns seine Aufnahmen vom Tag der offenen Tür der Mindener Pioniere im Juni 2003 zur
Veröffentlichung zur Verfügung stellte.

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