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Tankspritze Ts 2,5 (WL)

(schu) - Bei Unfällen mit Luftfahrzeugen ist Schnelligkeit oberstes Gebot. In den dreißiger und vierziger Jahren galt die Forderung, dass zwischen dem Eintreffen eines Flugplatzlöschfahrzeugs an der Unfallstelle und der Schaumabgabe nicht mehr als fünf Sekunden vergehen sollten. Kaum eine der damals auf den Flugplätzen und Fliegerhorsten der deutschen Luftwaffe eingesetzten Tankspritzen vermochte diese Anforderung zu erfüllen, deshalb beauftragte das Reichsluftfahrtministerium den Löschgerätehersteller Metz mit der Entwicklung eines neuen leistungsstarken Tanklöschfahrzeugs. Am Ende des Entwicklungsprozesses stand die Tankspritze Ts 2,5, die auf dem geländegängigen 4,5t Fahrgestell des Henschel Typ 33 FA 1 mit 120 PS Vergasermotor aufbaute. In der Literatur wird das Fahrgestell allgemein als 3t angegeben. Das RLM klassifizierte es hingegen als 4,5t-Fahrgestell.

Zwischen 1936 und 1942 nahm das RLM rund 700 Tankspritzen Ts 2,5 und Ts 2,5a (Kfz. 343) ab. Ts 2,5 bezeichnete die Ausführung mit offenem Fahrerhaus, bei der Ts 2,5 a war es geschlossen. 1943 führte das RLM neue Bezeichnungen für Großlöschgeräte ein. Die bisherigen Ts hießen danach TLF 25/36 (die Ts 2,5 mit den Kenn-Nummern 100 - 190), TLF 25/38 (die Ts 2,5 mit den Kenn-Nummern 191 - 347) bzw. TLF 25/40 (alle Ts 2,5 a, Kenn-Nummern 348 - 703).

Ts 2,5a in Kriegsausführung
(Foto: unbekannt)

Der von den Firmen Metz (die meisten Ts 2,5) und Magirus (in erster Linie Ts 2,5a) hergestellte Aufbau bestand im wesentlichen aus der als Frontpumpe angeordneten zweistufigen Feuerlöschkreiselpumpe (Leistung 2.500 1/min bei 80 m man. Förderhöhe) mit Kapselschieber-Entlüftungspumpe, dem Tank für 2.500 Liter Wasser und 300 Liter Schaummittel, der Mischkammer zum Mischen von Wasser und Schaummittel, der Schaltvorrichtung für Pumpe, Mischkammer, Ventilkopf und den Schaumrohren, den stehend angeordneten Schlauchhaspeln mit fest angeschlossenen Hochdruckschläuchen und Schaumrohren.

Die im Führerhaus an der Spritzwand angebrachte Kurbelschaltvorrichtung bestand aus einem Kurbelgetriebe, das auf eine Spindel mit Mutter wirkte. An dieser Mutter waren sämtliche Gestänge für Pumpe, Ventile und Mischkammer angebracht. Dadurch war es möglich, schon bei der Anfahrt zur Unfallstelle mit der Kurbelschaltvorrichtung die Pumpe einzuschalten, das Wasser- und Schaummittelventil zu öffnen und beim Anhalten des Fahrzeugs auf "Rohr I ein", "Rohr II ein", "Rohr III ein" zu schalten und so innerhalb der geforderten fünf Sekunden vom Anhalten des Fahrzeugs mit drei Rohren Schaum zu geben.

Ts 2,5 mit offenem Fahrerhaus
(Foto: unbekannt)

Die Schaumausbeute betrug 42 cbm in 4,5 Minuten. Die Beheizung des Tankinhalts erfolgte durch die im Wassertank verlegte Auspuffleitung. Bei Schnee wurde das Kfz 343 mit Spurketten auf den Vorderrädern und mit Schneeketten - in Russland auch bei weichem Boden mit Doppel-Raupenketten - auf den Hinterrädern gefahren.

Die feuerwehrtechnische Beladung der Tankspritze enthielt neben den herkömmlichen Armaturen und Geräten zwei Hochdruckschläuche 32 mm von je 20 Meter Länge und einen Hochdruckschlauch mit 40 Meter Länge, die auf stehend angeordneten Schlauchhaspeln gewickelt waren, für die drei angekuppelten Komet-Luftschaumrohre. Außerdem gehörte ein sichelförmiges Gurtmesser zum Durchtrennen der Haltegurte in den Flugzeugen, eine Löschdecke aus Wolle mit Lederriemen und Holzknebel zum schnellen Aufreißen und Anwenden, eine 5 Meter lange Klappleiter aus Stahlrohr und ein zweiteiliger Bergungshaken, der zusammengesteckt 5 Meter lang war zu Ausstattung.

Die Ts 2,5 führten nicht selten einen Tankspritzenanhänger mit sich, der mit zusätzlichen Armaturen, 6 x 2,5 m A-Saugschlauch, 345 m C-Druckschlauch und 180 m B-Druckschlauch beladen war.

Schwere Löschgruppe eines Feldflugplatzes
(Foto: unbekannt)

Ältere Ts 2,5 mit Schlauchanhänger im Fronteinsatz
(Foto: unbekannt)

Gemäß den Richtlinien für die Bereitstellung von Feuerlöschgerät auf Flugplätzen der Luftwaffe aus dem Jahre 1936 musste auf jedem Flugplatz, auf dem eine Aufklärungs-, Jagd- oder Kampfgruppe stationiert war, eine Tankspritze, ein Schlauchtender und eine 15 m Montageleiter vorhanden sein. Ab 1939 galt für die Kraftspritzeneinheiten der Fliegerhorstkommandanturen eine Ausrüstungsstärke von 2 Ts mit Anhänger, einem Schlauchtender mit Anhänger und einer Montageleiter. Lagen die Fliegerhorste in Waldgebieten, so musste noch ein Lkw für Waldbrandgerät vorhanden sein.

Das Nachfolgemodell TLF 25/43
(Foto: unbekannt)

Nachfolger der Ts 2,5 waren die Ts 0,8 (TLF 8/41) und das TLF 25/43 auf 4,5t Einheitsfahrgestell.

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