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Gegendarstellung

Zu unserer Rezension der Ausgabe Tankograd MILITÄRFAHRZEUGE Heft 4/2003 erreichte uns am 11.11.2003 folgende Stellungnahme von Herrn Jochen Vollert, dem Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift Tankograd MILITÄRFAHRZEUGE:

Wir freuen uns und akzeptieren jedwede konstruktive Kritik und Meinung zu unseren Publikationen, so sie denn auf nachvollziehbaren Fakten basieren. In Ihrer Kritik werden jedoch Punkte angesprochen, die leider auf Hintergründen fußen, die von Außenstehenden oftmals nicht nachvollziehbar sind. Wir erlauben uns daher, folgende Stellungnahme zur Kritik Militärfahrzeug 4/2003 abzugeben.

1. Kritikpunkt: Rechtsbruch, Parlamentsentscheidung, politische Hintergründe:
Bereits in der Erstausgabe von MILITÄRFAHRZEUG 1/2002 haben wir deutlich darauf hingewiesen, dass unsere Zielsetzung technisch/technisch-historisch und keinesfalls politisch ist. Dies finden Sie auch im Impressum wieder. Weder haben wir uns bisher, noch werden wir uns in Zukunft, politisch äußern. Uns dies nun vorzuwerfen, widerspricht dem Gesamtkonzept von Militärfahrzeug als unpolitische aber technisch/technisch-historisch orientierte Fachpublikation. Die politischen Hintergründe und diversen Standpunkte zum Thema sind nun wahrlich überausführlich in diversen Publikationen wie z.B. Stern oder Focus aus verschiedenster Sicht beleuchtet worden und jeder Interessierte kann sich hier seine eigene Meinung bilden. Meinungsmache ist nicht die Aufgabe einer Militärfahrzeug-Fachzeitschrift.

2. Kritikpunkt: manipulierte Berichte
Durch die 3-monatige Erscheinungsweise von Militärfahrzeug und den langen Vorlauf vom Layout bis zum Druck, wurde der Artikel und das Heft gedruckt bevor diese, übrigens immer noch nicht vollständig geklärten, Gerüchte, wie die Fälschung der Unterlagen, überhaupt bekannt wurden. Diese Fakten konnten also gar nicht genannt werden, auch wenn wir dies beabsichtigt hätten, siehe Punkt 1.

3. Kritikpunkt: Waffenschau
Die Hauptaufgabe von Militärfahrzeug ist die technische/technisch-historische Darstellung von Fahrzeugen. Somit empfinden wir die Bemerkung der "Waffenschau" als angepasst. Keinesfalls sollte jedoch hier die wirkliche Kriegsgefahr auch für das Leben der Soldaten und Zivilbevölkerung geschmälert werden. Krieg ist ein verabscheuungswürdiges Symbol unserer Zeit, und dies sollte jedem Leser klar sein, auch wenn dies nicht gesondert erwähnt wird. Soviel Allgemeinwissen setzen wir bei jedem Leser voraus und es ist nicht unsere Aufgabe, hier erzieherisch zu wirken.

4. Kritikpunkt: offizielle Fotos
Durch den Umstand des "embedded journalism" ist das meiste Fotomaterial aus dem 3. Golfkrieg nur über die bekannten Presseagenturen verfügbar. Die Honorare, die dort gefordert werden (bis zu Euro 300,00 pro Foto !) sind jedoch für eine Fachzeitschrift mit kleiner Auflage absolut nicht mehr tragbar. Um hier eine Lösung zu finden, haben wir offizielles Material genutzt und mit angekauften Fotos von einem freien Journalisten ergänzt. Somit konnten wir das Thema überhaupt erst abdecken. Nur zur Information: Die Fotos von Yves Debay haben uns 60% des Budgets für das ganze Heft gekostet. Sicherlich wäre es schön, wenn wir hier Dutzende von weiteren Bildern hätten bringen können. Dies hätte aber zur Folge gehabt, dass das Heft nur zu einem Preis von 12-15 Euro hätte verkauft werden können. Dies ist nicht in unserem Interesse und auch nicht im Interesse unserer Kunden.

5. Kritikpunkt : Symbolwert der Fotos
PR Fotos, die Technik darstellen, sind sicherlich nicht weniger ausführlich oder interessant als andere Kriegsberichter-Fotos. Siehe auch Punkt 4. Wir haben mit Absicht auch auf die Darstellung von Leichen usw. verzichtet, siehe Punkte 1. und 3.

6. DWJ Irak
Auch wir empfinden das DWJ Sonderheft zum Irak-Krieg als die derzeit beste deutschsprachige Publikation zum Thema. Zu bemerken ist hierbei aber, dass hier ein komplettes Sonderheft dem Thema gewidmet wurde und dessen Ausführlichkeit natürlich den Informationsgehalt eines Artikels wie in Militärfahrzeug 4/2003 deutlich übersteigt. Man kann auf 8 Seiten nicht 48 Seiten Inhalt unterbringen. Anzumerken ist aber, dass der Autor des DWJ Heftes sehr stark seine persönliche Meinung mit einbringt. Dies ist durchweg akzeptabel, ermangelt aber aus unserer Sicht den Abstand zur Thematik, da das Beziehen einer persönlichen Stellung nicht dem Ziele einer unabhängigen Berichterstattung gerecht wird. Wir haben persönliche Bekannte, die als Soldaten der US Streitkräfte im Irak dienen, und die das Heft von Yves Debay nicht nachvollziehen können. Ein Soldat vor Ort hat mit Sicherheit einen anderen Blickwinkel der, entgegen sämtlicher bisher publizierter "Outsider-Artikel", der Meinung Yves Debays stark entgegenstehen wird. Somit obliegt es jedem Leser selbst, sich aus den verschiedensten Publikationen seine eigene Meinung zu bilden, und Militärfahrzeug offeriert hier nur einen, wenn auch technisch orientierten, Beitrag zur Gesamtperspektive.

Mit freundlichen Grüßen

Jochen Vollert
Chefredakteur MILITÄRFAHRZEUG
Tankograd Publishing

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