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JS–2 Russian Heavy Tank Model 1944 ChKZ 
von Tamiya (1:35)

Seit Frühjahr 1942 wurde durch das gleiche Konstruktionsteam des KW 85 mit dem Entwurf eines Nachfolgers begonnen.  Beim Fahrwerk orientierte man sich an der Anordnung kleiner, über Drehstäbe gefederten Laufrollen  und Stützrollen über die die für russische Panzer typische, schlaff gespannte Kette lief. Auf Basis der ersten Prototypen mit dem vom T-34/85 und KW-85 bekannten Gussstahlturm wurde ein neuer größerer Turm entwickelt, der an der Front stark gepanzert war und weiterhin ein Heck-MG auf der linken Turmrückseite besaß. Bis Januar 1944 baute man diesen Panzer in einer kleineren Serie von ca. 120 Stück als IS-1 weiter. Da die Neukonstruktion des Panzerturms jedoch die stärkere 122 mm Panzerkanone D-25T Modell 1943 L/43, aufnehmen konnte, wurde zum Ende Oktober 1943 dieser geänderte JS-Panzer (JS-122) als IS-2 in die Produktion genommen. Die ersten Exemplare waren zu Jahresbeginn 1944 einsatzreif und gelangten in ausgewählte Truppenteile, wo sie im Februar 1944 ihre Feuertaufe erhielten. Den Produktionsausstoß von monatlich 250 IS-2 erreichten die Sowjets bereits im August 1944.

JS-2 der Sammlung des Militärhistorischen Museums in Dresden
(Foto: Lothar Limprecht)

Der schwere russische Kampfpanzer des MHM Dresden in der Heckansicht
(Foto: Lothar Limprecht)

Der IS-2 ist ein durch seine massive Größe und durch das lange Kanonenrohr mit zweigeteilter Mündungskammerbremse gekennzeichneter Panzer, der vergleichsweise in der Gewichtsklasse des deutschen PzKpfw V Panther, in seinem Geschützkaliber jedoch eher den PzKpfw VI Tiger I bzw. Tiger II zuzuordnen gewesen wäre. Trotz seiner imposanten Ausmaße blieb er beweglich und besaß er eine gute Geländegängigkeit. Die panzerbrechende Wirkung des 122mm Geschützes soll durch die Besatzungen höher geschätzt worden sein als die dicke Panzerung und die abgeschrägte Form von Turm und Wanne. Trotz dieser durchaus positiven Eigenschaften hatte der IS-2 drei wesentliche Schwachstellen:

(1) eine sehr geringe Feuergeschwindigkeit, die in der getrennten Lagerung der Granaten und Kartuschen beruhte, wodurch keine höhere Schussfolge als 3 Schuss/Minute erzielbar waren;

(2) im Platzmangel von nur 28 Schuss mitzuführender Munition;

(3) und der wesentliche Schwachpunkt der ersten Produktionsreihe die unzureichend gepanzerte Fahrersichtblende. Deutsche Panzer- und Pak-Mannschaften zielten deshalb mit der PzGr 40 auf diese Luke, wodurch viele JIS-2 so außer Gefecht gesetzt werden konnten.

In der Chelyabinsk Kirov Fabrik („ChKZ“) wurden die Wannenform geändert ein Winkelspiegel eingebaut. Diese modifizierte JS-2 erhielt die Bezeichnung IS-2 Modell 1944 (ChKZ) und führten im April 1945 den Vormarsch auf Berlin an. Mit weiteren Nachkriegsmodernisierungen wurden u.a. Feuerlöschanlage, Nachtsichtgeräte und ein Bordbunker für Ersatzteile, Werkzeuge, eingeführt. Der Kampfsatz wurde ebenfalls um sieben Granaten erhöht. Weitere Hauptänderungen betrafen die Überarbeitung an der Panzerwanne zum IS-2M. Die tschechische und polnische Armeen wurde Anfang 1945 von der Sowjetunion mit einigen schweren Kampfpanzern JS-2 ausgerüstet. Darüber hinaus lieferte man China Anfang 1950 eine größere Anzahl an JS-2, von denen wohl auch einige im Koreakrieg zum Einsatz gekommen sein dürften. Auch gab China JS-2 an Vietnam weiter, wo sie im Indochinakrieg verwendet wurden.  1952 gingen dann JS-2 an die DDR. Weitere Nutzer des JS-2 waren neben Nordkorea noch Kuba, die in den frühen 60er Jahren mit ihm ausgerüstet wurden. In der Roten Armee selbst war der verbesserte JS-2M noch bei Manövern Anfang der 80er Jahre im Einsatz und die offizielle Außerdienststellung erfolgte erst 1995.

 
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