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PT-76 Schwimmpanzer (Mod. 1951)
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Trumpeter (1/35) -

(LLM) - Prag, Dienstag den 20. August 1968. Ein warmer angenehmer Sommertag neigte sich seinem Ende entgegen. In den späten Abendstunden überschritten sowjetische Interventionsstreitkräfte begleitet von Kräften der Volksarmeen aus den Bruderstaaten Polen, Ungarn und Bulgarien die Staatsgrenze zur CSSR. Die sowjetische. 20. Gardeearmee stieß direkt auf Prag vor, wo inzwischen bereits die wichtigsten Einrichtungen durch sowjetische. Luftlandekräfte genommen worden waren. In den frühen Morgenstunden des 21.08.1968 erreichte der Gardeverband sein Ziel und bezog Stellung an den beherrschenden Plätzen der tschechoslowakischen Hauptstadt. Die CSSR war in weniger als 12 Stunden durch 200.000 Soldaten der Interventionskräfte besetzt, die Operation „Donau“ war damit militärisch durchgeführt. Tschechen und Slowaken wehrten sich massenhaft gegen die Okkupation. Im gesamten Land formierte sich innerhalb kürzester Zeit ziviler Widerstand gegen die Besatzer. In Prag und anderen Städten gab es noch bis ins folgende Jahr Demonstrationen und gewalttätige Auseinandersetzungen. Die ersten demokratischen Freiheiten starben unter Ketten und Militärstiefeln, weil es der „Breschnew-Doktrin“ des Warschauer Paktes widersprach und „Konterrevolutionen“ nicht geduldet werden konnten. 75.000 sowjetische. Besatzungssoldaten verblieben im Land und erst 1991 verließ der letzte Sowjetsoldat das Land.

Heute, vierzig Jahre nach den Ereignissen wissen die wenigsten jüngeren Modellbauer etwas mit dem Kartonbild von Trumpeter anzufangen. Es stehen Demonstranten, drohend die Fäuste gegen den dargestellten Schwimmpanzer hebend, mit tschechischen Fahnen am Straßenrand und der PT-76 weist breite weiße Längs- und Querstreifen über Turm und Wanne auf. Das war das Erkennungszeichen der Interventionstruppen, denn schließlich besaß die CSSR ja gleiche sowjetische Technik!

 

Ende der vierziger Jahre erfolgte in der UdSSR die Konzipierung einer neuen schwimmfähigen Panzergeneration, deren Erfolgsmodell als Plawajustschij Tank PT-76 (76 steht für das Kaliber in mm ) bei den Aufklärungseinheiten eingeführt wurde. Der PT-76 ist ein mit einem Wasserstrahltriebwerk ausgerüsteter Schwimmpanzer, dessen besondere Form mit der wasserdichten Wanne ihm die nötige hohe Stabilität auf dem Wasser verleiht. Der Bausatz stellt die erste Produktionsversion des PT-76 dar. Mit der Kanone D-56T und ihren kennzeichnenden seitlichen Schlitzmündungsbremsen unterscheidet sich diese von der bekannteren Zweikammern-Mündungsbremse D-56TM. In den späten fünfziger Jahren wurden am und im Inneren des PT-76 wichtige Umbauten vorgenommen, denn es galt, die Fahrzeuge auch für Gefechte unter nuklearer Bedrohung zu eignen. Hieraus entstand der PT-76 B. Der PT-76 wurde in den Panzer- und Motorschützenverbänden eingesetzt. Jedem Panzer- und MotSchützen-Regiment war eine Aufklärungskompanie mit je fünf PT-76 und drei gepanzerten Transportern, gewöhnlich BTR-50, zugeteilt. Neben diesen Aufklärungseinheiten der Regimenter war zusätzlich jeweils eine Aufklärungskompanie mit fünf PT-76 auf Divisionsebene ausgebracht. In den 60er Jahren wurden diese Einheiten auf drei PT-76 je Kompanie vermindert. Die Produktion des PT-76 lief etwa 1967 aus, da er technisch überholt war und durch die Fahrzeuge der BMP / BRM – Reihe ersetzt wurde. Bei einer geschätzten Gesamtproduktion von 7.000 PT-76 wurden ungefähr 2.000 Stück insbesondere an sozialistische Bruderstaaten exportiert. Das Fahrgestell bildete zudem die Grundlage für eine ganze Familie von Panzerfahrzeugen, bis hin zur ZSU 23-4 oder des SA-6 „Gainful“ Flugabwehrraketensystem.

Der Bausatz besteht aus 4 Spritzrahmen aus hellgrauem Plastik, dem Wannenober- und Unterteil, zwei kleinen Ätzteil-Platinen, zwei einteiligen Ketten aus schwarzem, durchaus noch flexiblem Vinyl und je einem Stück Draht, Bindfaden sowie einem kleinen Decalsheet. Für die als PE-Teile beigegebenen Schutzgitter der Scheinwerfer sind Biegehilfen verfügbar.

Die Bauanleitung ist übersichtlich und verweist bei den Farbprofiles auf die Gestaltung eines PT 76 wie er bei den 1968 stattgefundenen Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen in die CSSR zur Beendigung des Prager Frühlings mitwirkte.

Die Lackierung meines PT-76 erfolgte überwiegend in Vallejo Airbrush No. 16 mit einer Beimischung von Vallejo Airbrush No. 95 im Verhältnis wie im Farbprofile der Bauanleitung beschrieben. Sinnvollerweise wird nach der Grundierung für die knapp 10mm breiten Streifen mit weißer Farbe vorlackiert. Nach einer guten Trockenzeit klebt man die als Streifen zu verbleibenden Streifen ab und lackiert in der Farzeuggrundfarbe. Es folgen Alterungen, Akzentuierungen nach persönlicher Note.

In meinem Fall mit Pastellfarben und Pigmenten, einem leichten Übernebeln mit Grundfarbe und Aufhellen mit weißen Pigmenten.

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