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Heavy Cruiser Tank Cromwell Mk IV
- Revell (1/72) -

(MR) - Der Revell Bausatz des englischen Cromwell Mk. IV Cruiser Tanks ist ein hübsches kleines Modell, welches es noch nie als Plastikbausatz in 1:72 gab. Das Modell entspricht in der Vorbildwahl exakt dem Tamiya Bausatz im Maßstab 1:35, der Cromwell weist somit eine „Type D“ Panzerwanne auf, die Darstellung aller Details und der typischen Merkmale eines Cromwell Mk. IV ist Revell äußerst präzise gelungen.

Der Begleittext im Bauplan von Revell beschreibt zwar schon sehr genau die Entwicklung des Cromwell, zur Verdeutlichung jedoch noch einmal einige Fakten. Der Cromwell wurde als „Heavy Cruiser Tank Mark VII“ (schwerer Kreuzerpanzer) ab 1941 geplant, nach verschiedenen Entwürfen bekam 1942 die Firma Nuffield den Zuschlag für ihren Entwurf basierend auf dem Fahrgestell des Kreuzerpanzers Crusader. Dieses Fahrzeug wurde als A24 Cavalier bezeichnet. Das Federungssystem des Crusaders (Einzelradaufhängung mit Christie Schraubenfederung in britischer Ausführung, also mit Stoßdämpfern an den beiden ersten und letzten Laufrollen) sowie der Liberty Motor und das Wilson Getriebe wurden beibehalten. Die Panzerstärke wurde rundum auf 65-75mm Stärke gebracht, als Waffe war die 57mm (6 Pounder) Kanone vorgesehen, die auch beim Crusader Mk.III schon verwendet wurde. Der A24 Cavalier war ein reines Vorserienfahrzeug, das als Kampfpanzer nicht zum Gefechtseinsatz kam, zu Beobachtungspanzern mit Geschützattrappe umgebaute A24 Cavalier wurden jedoch 1944/45 in Westeuropa im Gefecht eingesetzt; einige wenige Fahrzeuge wurden zu Bergepanzern umgebaut. Die Bezeichnung A27 wurde für die schweren Kreuzerpanzer Centaur und Cromwell vergeben, die Klassenbezeichnung lautete jetzt „Cruiser Tank Mark VIII“. Die mit dem Liberty Motor ausgerüsteten Centaur wurden als A27L und die Cromwell Panzer mit Meteor Motor als A27M bezeichnet. Vom Centaur wurden die Serienausführungen Mk. I, III und IV (Mark II existiert nicht) gebaut, dazu mehrere Flakpanzer, Beobachtungs-, Berge- und Pionierpanzer. Der Cromwell wurde in den Ausführungen Mk. I - VIII gefertigt, Fahrzeuge mit ganzgeschweißten Wannen führten den Zusatz „w“, wie z.B. Mk. IVw. Mehrere Ausführungen des Cromwell waren herstellerseitig durchgeführte Umbauten von Centaur in Cromwell, also Umrüstung auf Meteor Motor.

Das Revell Modell ist somit ein Fahrzeug, dass entweder aus einem Centaur Mk.I oder Mk.III umgebaut wurde oder als Neufahrzeug in dieser Konfiguration produziert wurde. Man unterschied bei den Wannenausführungen (unterschiedliche Luken, unterschiedliche Panzerungsstärken, Änderungen an den Seitenvorgelegen der Antriebsräder, breitere Ketten etc.) zwischen den Wannentypen A - F. Der Zusammenbau des Cromwell Mk.IV von Revell ist sehr angenehm, die Bauteile sind außerordentlich sauber und passgenau. Bei den Laufrollen hat Revell die Ausführung mit glattem Gummibelag gewählt, mit denen oft auch ältere Fahrzeuge ausgerüstet waren. Die erwähnte „Type D“ Panzerwanne verfügt über eine Seitenluke für den Bug-MG Schützen und eine zweiteilige Luke im Wannendach für den Fahrer, auch diese Details wurden sehr exakt dargestellt. Die Türme der A24 / A27 Kreuzerpanzer waren geschraubte Konstruktionen, bei denen die 51mm starken Turmseitenplatten auf ein geschweißtes Innengehäuse von 12,7mm Wandstärke aufgeschraubt wurden. Die Muttern dieser Verschraubungen waren eine Spezialausführung mit nur zwei Schlüsselflächen und befanden sich außen an den Turmwänden; die Muttern waren mit den Turmwänden verschweißt. Beim Zusammenbau des Turms also die verbleibenden hauchfeinen Spalten auf keinen Fall verspachteln und verschleifen oder an den Plattenstößen Schweißnähte anbringen! Der Turm sitzt etwas zu tief auf dem Turmboden und berührt beim Schwenken erhabene Details des Wannendachs. Abhilfe schafft hier ein 0,25mm x 1mm  Evergreen Plastikstreifen, der auf die Kanten des Turmbodens rundum aufgeklebt wird. Erst dann wird das Turmgehäuse aufklebt. Die dem Modell beiliegende halbrunde Abdeckung des Kühlluftaustritts kann wahlweise verwendet werden, nicht alle Fahrzeuge waren damit ausgerüstet. Einige Einheiten, wie z.B. die Welsh Guards verwendeten auch selbstgebaute Abdeckungen für den Kühlluftaustritt.

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Die Cromwell Panzer hatten in der Regel einen einheitlichen Tarnanstrich im britischen Olive Drab No.15 ohne Tarnflecken. Diese Farbe wurde erst 1944 eingeführt und wurde ergänzend neben den älteren Anstrichen in Dark Earth und Khaki Drab verwendet. Für die Farbgebung empfiehlt Revell eine Mischung aus Bronzegrün und Seegrün, die mir jedoch zu grün erscheint. Der Farbton schwankt je nach Quelle zwischen einem grünlichen und mehr braunem Olivton. Mit Humbrol Nr.159 Olive Drab ist man jedoch auf der sicheren Seite, dieser Farbton entspricht m.E. sehr genau dem britischen Olive Drab No.15.

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