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Jagdpanzer (Bw)

Raketenjagdpanzer (RakJgPz 1) der HS30-Familie

Der Jagdpanzer Rakete (RakJgPz 1), den die Bundeswehr zwischen 1961 und 1962 bauen ließ, entstand aus der HS30-Familie. Mit diesem Gefechtsfahrzeug und der Panzerabwehrlenkrakete erhielt ein komplett neues Waffensystem Einzug in die Bundeswehr. Für den RakJgPz 1 wurde die französische PzAbwLRak SS11 eingeführt. Die Wirkung dieses Waffensystems lag auf dem Hohlladungsprinzip. Die Rakete wurde mittels einer elektrohydraulischen Anlage aus der Kasematte aus- und eingefahren. Der Lenkschütze verfügte über ein Periskop als Ziel- und Beobachtungsmittel. Die Rakete lenkte er über einen Draht ins Ziel.

Als HS30-Abkömmling war der RakJgPz 1 nicht frei von fahrzeug- und waffentechnischen Mängeln. Er war jedoch das erste Waffensystem dieser Art weltweit und gab damit den Anstoß für die internationale Weiterentwicklung der raketengestützen Panzerabwehr.

Raketenjagdpanzer (RakJgPz 2) der leichten Panzerfamilie

In der Bundeswehr wurde der RakJgPz 1 zwischen 1966 und 1968 durch den RakJgPz 2 abgelöst. Die Entwicklung dieses Waffensystems erfolgte auf der Grundlage des Fahrgestells der "leichten Panzerfamilie", die auch schon beim Marder und beim Kanonenjagdpanzer Verwendung fand. Die Waffenanlage bestand - wie beim RakJgPz 1 - aus dem Panzerabwehrlenkraketensystem SS11, die jedoch technisch verbessert worden war. Da der RakJgPz den Feuerkampf treffsicher über Entfernungen von 800 bis 3000 m führen konnte, war er hinsichtlich der Reichweite seines Waffensystems der Wirkungsfähigkeit des Kampfpanzers und des KanJPz deutlich überlegen.

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Raketenjagdpanzer 2 mit SS11

Der RakJgPz 2 kam in den PzJg-Kompanien der Panzerbrigaden sowie den gemischten PzJgKp und PzJgBtl zum Einsatz.

Raketenjagdpanzer 3 Jaguar 1 (RakJgPz 3 Jaguar 1)

1978 erfolgte die Umrüstung des Raketenjägers RakJgPz2 vom Waffensystem SS 11 auf den PzAbwLFK HOT, zusätzlich erfuhren die Fahrzeuge eine Kampfwertsteigerung durch das Anbringung einer Zusatzpanzerung. Damit ging die Umbenennung der Fahrzeuge in RakJgPz Jaguar 1 einher.

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Jaguar 1 mit HOT der Bundeswehr

Der RakJgPz Jaguar 1 HOT (High-subsonic, Optically-guided, Tube-launched) ist ein gepanzertes Kettenfahrzeug, das zur weitreichenden Panzerabwehr (bis 4.000 m) eingesetzt wird. Die vordere Hälfte des Fahrzeuges nimmt der Kampfraum ein, darin sind neben der Besatzung auch die Lenkeinrichtung und die Abfeuereinrichtung untergebracht. Im hinteren Teil befindet sich der Triebwerksraum mit Kühlanlage, Lenkflugkörper-Nachladebestand und Kraftstofftanks. Das drehstabgefederte 5-Rollen-Laufwerk wird ganzseitig durch eine Kettenschürze abgedeckt. Der Bereich des Kampfraumes ist frontal und an den beiden Seiten mit einer adaptierten Zusatzpanzerung versehen.

Im Rahmen einer zweiten KWS erhielten im Zeitraum von 1993 bis 1995 insgesamt 157 JPz JAGUAR 1 eine neue Lenkeinrichtung, die neben der Tagesoptik und dem Goniometer auch ein leistungsfähiges Wärmebildgerät umfasste. Damit ist der Einsatz des PARS (Panzerabwehrraketensystem) HOT auch bei und schlechter Sicht möglich.

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Jaguar 1 mit HOT und Wärmebildgerät WBG

Nach Auflösung der Panzerjägertruppe (1996) werden 157 RakJgPz Jaguar 1 in den Panzerjägereinheiten der aktiven und nicht aktiv Panzergrenadierbataillonen der Hauptverteidigungskräfte eingesetzt oder stehen in geringerer Stückzahl als Umlaufreserve oder für die Ausbildung an der Panzertruppenschule zur Verfügung. 90 Fahrzeuge wurden 1997 an Österreich verkauft.

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Jaguar 1 mit HOT des österreichischen Bundesheeres

Raketenjagdpanzer 4 Jaguar 2 (RakJgPz 4 Jaguar 2)

Eine weitere Kampfwertsteigerung erfuhr die Panzerjagdwaffe im Rahmen der Umrüstung von 162 KanJPz zum RakJgPz Jaguar 2 mit dem PzAbwLFK.

Der RakJgPz Jaguar 2 TOW ist ein gepanzertes Kettenfahrzeug zur weitreichenden Panzerabwehr (bis 3.750 m). In der vorderen Hälfte des Fahrgestells befinden sich der Kampfraum für die vierköpfige Besatzung sowie die LFK-Abfeuereinrichtung (Hublafette) und der LFK-Vorrat. Der hintere Teil des Fahrgestells wird durch das Triebwerk einschließlich Kühlanlage und Kraftstofftanks eingenommen. Das drehstabgefederte 5-Rollen-Laufwerk wird ganzseitig durch eine Kettenschürze abgedeckt. Der Bereich des Kampfraumes ist frontal und an den beiden Seiten mit einer adaptierten Zusatzpanzerung versehen.

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Jaguar 2 mit TOW

Im Gegensatz zum RakJgPz Jaguar 1 erfolgen der Abschuss des LFK TOW und der Lenkvorgang bei geöffneten Dachluken des Kampfraumes, ebenso muss der Launcher manuell nachgeladen werden.

Ab 1989 wurden LFK TOW 2 beschafft, die sich durch einen leistungsgesteigerten Gefechtskopf sowie durch eine größere Störfestigkeit auszeichnen. Dieser LFK ist auch vom JPz JAGUAR 2 aus einsetzbar. Durch Anbau des Nachtsehgerätes AN/TAS-4 am Launcher des LFK TOW war der JPz JAGUAR 1 von Beginn der Nutzung an nachtkampffähig. Die Waffenanlage ist durch mitgeführtes Dreibein bei Bedarf auch abgesetzt vom Fahrzeug einsetzbar.

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