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Schützenpanzer Puma (Bw)

(schu) - Ursprünglich war angedacht, den SPz Marder durch den SPz Marder 2 ablösen zu lassen. Dann wurde ein Nachfolgefahrzeug unter der Bezeichnung MMWS Panther diskutiert. Doch Bundesverteidigungsminister Struck wünschte einen historisch weniger vorbelasteten Namen. Aus der Raubkatze wurde der Igel. Schlussendlich setzten sich aber weder Panther noch Igel durch, so dass der erste Prototyp des neuen Schützenpanzers, der am 20. Dezember 2005 dem öffentlichen Auftraggeber vorgestellt wurde, wieder den Namen einer Raubkatze - Puma - trug. Für die Inkas gilt der Puma als kraftvolles und mächtiges Tier. Ein ebensolches Kampffahrzeug erhoffen sich auch die deutschen Panzergrenadiere. Den Auftrag zur Lieferung von 405 Serienfahrzeugen SPz Puma erteilte das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung am 15. November 2007. Auftragnehmer ist die PSM Projekt System & Management GmbH, eine Tochter der Firmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Die Auslieferung an das deutsche Heer soll im Jahr 2010 beginnen.

Der sogenannte Gesamtsystemdemonstrator SPz Puma im Mai 2006
(Foto: Arnd Baumgardt)

Der Turm des Puma ist besatzungslos und wird vom Gruppenführer ferngesteuert
(Foto: Arnd Baumgardt)

Die Anforderungen definieren einen Schützenpanzer, der in der Lage sein muss, sich in sehr unterschiedlichen Einsätzen erfolgreich zu behaupten. Er soll sich zur Überwachung von Demarkationslinien und Checkpoints ebenso einsetzen lassen wie zum Schutz von Konvois oder zum Gefecht mit regulären oder irregulären gegnerischen Kräften. Darüber hinaus soll der Puma aber auch der Besatzung optimalen Schutz gewähren. Als weiteres unverzichtbares Merkmal gilt zudem die Luftverladbarkeit im zukünftigen Transportflugzeug A400M. Aus diesen Merkmalen heraus ergibt sich auch der Grund für die gleichzeitig vorangetriebene Entwicklung für den Transportpanzer Boxer, der als geschütztes Transportfahrzeug für die Infanterie vorgesehen ist und in dieser Rolle nicht als Kampffahrzeug wie der SPz Puma sondern eher als "Mutterschiff" angesehen werden muss.

Das Heck mit der klappbaren Tür zum Kampfraum sowie der Sprengmittelwurfanlage (li.).  Die Heckklappe bietet in
 teilgeöffneter Stellung die Funktion „Kam
pfstand"
(Foto: Arnd Baumgardt)

Mit dem in enger Zusammenarbeit mit der Bundeswehr entwickelten Fahrzeugkonzept SPz Puma erhofft sich die PSM (Projekt System und Management), ein Gemeinschaftsunternehmen von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall Landsysteme, den Erwartungen gerecht zu werden und den Beschaffungsauftrag über 410 Fahrzeuge für sich zu gewinnen.

Weltweit neue Maßstäbe im Bau gepanzerter Fahrzeuge setzt der Puma unter anderem durch die Verwendung eines unbemannten Turms sowie den Einsatz programmierbarer Munition. Als Hauptbewaffnung ist für den Puma eine voll stabilisierte, automatische 30 mm MK30-2/ABM in den ferngesteuerten Turm eingebaut. Ein MG 4 des Kalibers 5,56 mm ist als achsparallele Sekundärwaffe, die analog der Hauptwaffe gerichtet und bedient wird, vorgesehen. Zur Nahbereichsabwehr erhält der SPz Puma als weitere turmunabhängige Sekundärbewaffnung einen  richtbaren Werfer am Heck. Auch die Zurüstung von Lenkflugkörpern ist vorgesehen. Der automatische Turm macht den Verzicht auf den platzraubenden Turmkorb möglich. Dadurch wird nicht nur Volumen und Gewicht gespart, sondern auch mehr Platz für die bis zu neunköpfigen Besatzung sowie deren Ausrüstung geschaffen.

Die Zusatzpanzerung bietet zusätzlichen Flankenschutz
(Foto: Arnd Baumgardt)

Das entkoppelte 5-Rollen-Laufwerk des Puma ist geräuscharm und senkt Fahrzeug-Vibrationen erheblich
(Foto: Arnd Baumgardt)

Um die Besatzung in dem 7,3 m langen, 3,4 m breiten und 3,1 m hohen Fahrzeug optimal zu schützen, ist ein modulares Schutzsystem vorgesehen, das je nach Konfiguration entweder die Schutzstufe A (frontal gegen Panzerabwehrhandwaffen und Mittelkaliberwaffen, gegen Artilleriesplitter, gegen schwere Blast- und projektilbildende Minen) oder die Schutzstufe C (Schutzstufe A zzgl. seitlich gegen Panzerabwehrhandwaffen und Mittelkaliberwaffen sowie gegen Bomblets) erreicht.

Eine neue Dimension im Panzerbau erschließt der neu entwickelte 10-Zylinder High-Power Density (HPD) Motor von MTU. Er vereint die Faktoren geringe Größe und geringes Gewicht mit einer außergewöhnlichen Leistungskraft (Leistungsgewicht bis zu 20kW/t) und beschleunigt das bis zu 43 t schwere Kettenfahrzeug mit seinen 800 kW auf eine maximale Geschwindigkeit von 70 km/h auf der Straße.

 

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