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Luftkissenfahrzeug Mars 702 (Bw)

(schu/16.9.08) - Die Idee, Luftkissenboote für militärische Zwecke zu verwenden, ist nicht neu. Etliche Nationen haben bereits langjährige Erfahrungen mit Wasserfahrzeugen, die von einem Luftpolster bzw. Luftkissen getragen werden. Auch die Bundeswehr hat sich in der Vergangenheit bereits mit dieser Technik beschäftigt. Das gegenwärtige Einsatzspektrum von Heer und Marine machen es erneut sinnvoll, über ein Luftkissenfahrzeug (LKF) nachzudenken, das das Verbringen abgesessener Kräfte über Gewässerhindernisse jeglicher Art, das schnelle Erkunden von Übergangs- und Einsatzstellen, die Durchführung von Operationen mit Spezialkräften oder den Materialtransport in scher zugänglichen Gebieten (Eis, Sumpf) möglich macht. Bedarf bestünde bei Heer und Marine an rund 70 Fahrzeugen.

Das Luftkissenfahrzeug Mars 702-2
(Foto: Ralf Schulte)

Im Juli 2005 schrieb das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) daher die Beschaffung eines Luftkissenfahrzeugs für Erprobungszwecke aus. Da keiner der westlichen Hersteller interessiert oder in der Lage war, den Ingenieuren der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 51 ein LKF zur Verfügung zu stellen, wurde die Wiesbadener Firma Euromat mit der Beschaffung eines Luftkissenboots der russischen Schiffswerft AKS-Invest beauftragt. Deren Typ Mars 702 entsprach den Ausschreibungskriterien:

  • Platz für 4 Soldaten mit Ausrüstung plus Fahrer, bzw. min. Zuladung von 650 Kg.

  • Der Transport im Transporthubschrauber CH 53 muss ohne größere Vorbereitungsarbeiten möglich sein. Die Laderaummaße sind bei einer Ladehöhe von bis zu 1,80 m: 5,0 m Länge und 1,80 m Breite; bei einer Ladehöhe von bis zu 1,60 m: 6,5 m Länge und 2,0 m Breite.

  • Das Luftkissenfahrzeug muss ausreichend motorisiert sein, um bei voller Nutzlast an Land mit min. 30 km/h und auf Wasser mit min. 60 km/h betrieben werden zu können.

  • Der Transportanhänger muss für den Transport des Luftkissenfahrzeuges auf öffentlichen Straßen und nicht befestigten Feldwegen geeignet sein. Das Be- und Endladen mit dem Luftkissenfahrzeug muss ohne fremde Hilfsmittel möglich sein. Der gebremste Transportanhänger mit verladenem Luftkissenfahrzeug darf das Gesamtgewicht von 2 000 Kg, eine Gesamtbreite von 2,55m und eine Gesamthöhe von 4,0 m nicht überschreiten. Er muss über eine höhenverstellbare Anhängedeichsel mit austauschbarer Zugöse sowie ein höhenverstellbares Stützrad verfügen.

Gegenüber dem zunächst beschafften Mars 720-1 ist die Kabine mit der Frontscheibe und dem Verdeck verändert
(Foto: Ralf Schulte)

Der Transportanhänger
(Foto: Ralf Schulte)

Bei ausführlichen Tests im Winter 2006 / 2007 zeigte sich, dass das LKF nicht alle Erwartungen erfüllen konnte. Deshalb wurde ein zweites, modifiziertes Testfahrzeug vom Typ Mars 720-2 beschafft. Dieses Fahrzeug ist mit aufgeblasenen Luftkissen 7.913 mm lang, 3.230 mm breit und 3.030 mm hoch. Das 1.300 kg schwere Fahrzeug wird von einem 81 kW starken Dieselmotor angetrieben.

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