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Lastwagen, handelsüblich mit militärischer Sonderausstattung hümS (Bw)
- Erprobungsfahrzeuge -

(schu) - Zur Zeit (2007) befindet sich mit Masse noch die zweite Generation der teilmilitarisierten Radfahrzeuge im Gebrauch. Sie wurden Ende der siebziger Jahre und der achtziger in die Truppe eingeführt und sollten - so die ursprünglichen Planungen - nach einer Nutzungsdauer von zehn Jahren ersetzt werden. Als Ablösung waren die "Ungepanzerten Radfahrzeuge der Generation 90" (URF 90) vorgesehen. In der Praxis verzögerte sich die Beschaffung der Radfahrzeuge der dritten Generation jedoch in erheblichem Maße. Der Zwang Prioritäten zu müssen, führte dazu, dass zunächst Fahrzeuge für Spezialverwendungen (z.B. Tankwagen) erneuert wurden. Darüber hinaus entsprachen die dem Konzept URF 90 zu Grunde liegen militärischen Anforderungen dem Stand des Jahres 1986. Es wurde daher entschieden, die noch reichlich vorhandenen Lkw der zweiten Generation weiter zu nutzen. Die Nutzung des überalterten Fuhrparks ist jedoch mit hohen Instandhaltungskosten verbunden.

(Quelle: Günter (2004): Handelsübliche Fahrzeuge mit militärischer Sonderausstattung.
Vortrag BwFuhrparkService GmbH)

Zur Senkung des Materialerhaltungsaufwandes einerseits und um der Truppe bei fehlenden Investitionsmitteln andererseits moderne, den Einsatzoptionen entsprechende Transportfahrzeuge zur Verfügung stellen zu können, wurde im Jahr 2005 mit dem BwFuhrparkService die erprobungsweise Ausweitung des Leistungsangebots mit dem Ziel der Modernisierung der Flotte der teilmilitarisierten Fahrzeuge vereinbart. Gegenstand der Vereinbarung ist der Ankauf von 5.500 bis 6.000 tmil/hümS Fahrzeugen den Klassen 0,9t, 2t, 5t und höher sowie Fahrschulfahrzeugen. Nachdem zunächst mit der Neubeschaffung handelsüblicher Spezial- und Sonderfahrzeuge (Fahrschul-, Pritschen-, Räum- und Baufahrzeuge) begonnen wurde, läuft gegenwärtig die Integration handelsüblicher Fahrzeuge mit militärischer Sonderausstattung (hümS) an. Die Lkw hümS sollen als geländefähige oder voll geländegängige Kabinen- und Rüstsatzträger einsetzbar sein und nötigenfalls spezifische militärische Anforderungen nach ballistischen Schutz erfüllen können. Im August 2006 wurde zunächst die Beschaffung von Lkw 5t hümS gl des Typs Iveco Eurocargo beauftragt. Im Frühjahr 2007 erhielt MAN den Auftrag zur Lieferung von Lkw 5t hümS gl TGA 18.360 4x4 BB. Mit dem Axor 1829 A 4x4 von Mercedes-Benz wurde schließlich auch der dritte große Nutzfahrzeughersteller in die Ersatzbeschaffung der tmil-Flotte einbezogen.

Im Laufe des Jahres 2008 sollen der Truppe noch ca. 900 Axor-Fahrzeuge zulaufen. Iveco wird rund 75 Lkw des Typs 140 E liefern und von MAN soll 2008/2009 noch der TGA-Nachfolger, der TGM 18.280, mit ca. 60 Einheiten beschafft werden. Diese Fahrzeuge werden allesamt mit Drehringlafetten auf dem Kabinendach ausgestattet sein und über die  Tarnausrüstung der dritten Generation verfügen. Weiterhin sind die Fahrzeuge mit Tarnlicht und Gewehrhalterung (G 36 ) im Fahrerhaus ausgestattet. Ferner werden die Lkw eine Standardpritsche tragen, die der BwFPS in Zusammenarbeit mit der Fa. Sonntag Fahrzeugbau in Lennestadt entwickelte. Diese Pritschen werden über Kabinenschienen verfügen und damit zur Aufnahme der Kabinen Größe I und II tauglich sein. Ab 2009 werden auch die hümS-Lkw der 2-Tonnen-Klasse mit einer Standardpritsche ausgerüstet werden.

Darüber hinaus erprobt die Bundeswehr weitere Fahrzeugmodelle, ob sie für eine Beschaffung in Betracht kommen können. Die nachfolgenden Aufnahmen entstanden im Sommer 2007 während des Tag der offenen Tür des Logistikamts der Bundeswehr. Sie zeigen eine Auswahl der Erprobungsfahrzeuge.

Geländegängiger Lkw der 2-Tonnen-Klasse: Mercedes-Benz Atego 1018
(Foto: Wolf Canisius)

Mercedes-Benz Actros 1828 als potentieller Rüstsatzträger?
(Foto: Wolf Canisius)

Bereits bestellt: Lkw 5t hümS gl TGA 18.360 4x4 BB
(Foto: Wolf Canisius)

Militarisierter 4x4 Lkw MAN HX 18.330
(Foto: Wolf Canisius)

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