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Mobility Weapon-Mounted Installation Kit (MWMIK), 4x4, Jackal (UK)

(schu) - Wer sich in der britischen Industrielandschaft auskennt, der weiß, dass die Firma DML Schiffe, zum Beispiel Atom-U-Boote, baut. Die Idee, dass das zur Babcok-Gruppe gehörende Unternehmen, der Hersteller eines (Fern-) Aufklärungs- und Patrouillenfahrzeugs der britischen Special Forces, des Parachute Regiments und der Royal Marines sein könnte, kommt einem nicht unmittelbar. Tatsächlich wurden die als Jackal bekannten Fahrzeuge auch nicht von DML, sondern von Supacat Ltd, einem Ingenieur- und Entwicklungsunternehmen in Honiton, entwickelt. Da deren eigenen Produktionskapazitäten für den Auftrag des Verteidigungsministeriums zur kurzfristigen Lieferung von 172 Jackal nicht ausreichten, trat DML als Produktionspartner hinzu.

Jackal 2 bei der Ausbildung in Sennelager im Winter 2010
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

Die Entscheidung der britschen Streitkräfte für den "EmWimmick" fiel im Jahre 2007. Sie folgte der von vielen britischen Soldaten mit dem Leben bezahlten Erkenntnis, dass weder die leichten und vollkommen ungeschützten WMIK-Land-Rover als auch die leicht geschützten Snatch Land-Rover den Einsatzanforderungen in Afghanistan gewachsen waren. Der Supacat HMT 400, so die Firmenbezeichnung, trägt mit seinem offenen Aufbau zwar wesentliche Merkmale der WMIK- und SAS-Land-Rover, lässt sich aber optional mit einem wirksamen Minen-, IED- und ballistischen Schutz ausstatten. Herausragend ist sein luftdruckgefedertes, variables Fahrwerk, durch das die Bodenfreiheit den Geländebedingungen angepasst werden kann. Dieses System ermöglicht auch den Transport des Jackal an Bord des CH-47 Chinook Hubschraubers.

In erster Linie sind die Jackal für Einsätze vorgesehen, bei denen hohe Anforderungen an Mobilität, Einsatzdauer und Beweglichkeit gestellt werden: Aufklärungsmissionen in der Tiefe des feindlichen Raums. Dabei erweisen sich insbesondere die höhere Nutzlastkapazität sowie die mitgeführte Kraftstoffmenge, die dem Jackal eine Reichweite von 800 Kilometern gibt, als vorfteilhaft. Die Bewaffnung des Jackal kann an den Einsatzzweck angepasst werden und aus einem schweren Maschinengewehr 12.7mm, einem automatischen Heckler & Koch 40mm Granatwerfer, einem Standard-Maschinengewehr bzw. einer Kombination dieser Waffen bestehen. Nebelwerfer sind zum Selbstschutz des Fahrzeugs vorhanden.

Der Jackal bietet einen guten Schutz gegen IEDs und Beschuss - ein Witterungsschutz für die Besatzung fehlt
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

Im Juni 2010 teilte das Britische Verteidigungsministerium mit, dass weitere 140 MWMIK Jackal, jetzt in der Version 2A, in Auftrag gegeben worden seien. Damit werden zukünftig mehr als 500 Jackal im Einsatz stehen. Zu bedenken ist jedoch, dass die einsatzbedingte Ausfallquote auf Grund technischer Defekte oder von Beschuss- und Minenschäden auch für Fahrzeuge dieses Typs ausgesprochen hoch ist.

Technische Daten

Jackal 1 Jackal 2
Maße 5,39 m (L) x 2 m (W) x 1,97 m (H) 5,79 m (L) x 2 m (W) x 1,89 m (H min) / 2,45 m (H max)
Motor und Leistung Cummins 6-Zylinder 5,9-Liter Turbodiesel-motor mit 134 kW (185 PS) Cummins 6-Zylinder 6,7-Liter Turbodiesel-motor mit 136 kW (185 PS)
Höchstgeschwindigkeit   120 km/h
Gesamtgewicht   7.600 kg

Zuladung (bei eingerüsteten Schutzpaketen)

  1.500 kg
Bereifung Michelin 335/80R20 XML MPT TL 141 K Michelin 335/80R20 XZL MPT TL
Besatzung 1 + 2 1 + 3

Bestand die Besatzung der Version 1 noch aus drei Soldaten, so bietet die Version 2 jetzt vier Besatzungsmitgliedern Platz. Die Waffenstation wurde in Richtung Fahrzeugfront verlegt. Gefährdungen der eigenen Fahrzeugbesatzung beim Einsatz der Bordwaffe sollen dadurch vermieden werden. Weitere Verbesserungen betreffen das Fahrwerk und den Schutz der Besatzung gegen IEDs, die seitlich des Jackal explodieren. Darüber hinaus wird der Jackal 2 jetzt von einem leistungstärkeren 6,7-Liter-Motor angetrieben.

Der Jackal 2 kann mit einer Kombination von Maschinengewehren und Granatmaschinenwaffen ausgerüstet werden
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

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