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M520 Truck Series Goer (US)

(schu) - In der Mitte der 1950er Jahre dachte das amerikanische Militär über hoch mobile, in schwerem Gelände einsetzbare und amphibische Nachschubfahrzeuge nach. Dabei ließ man sich von Fahrzeugtypen inspirieren, die als schnell fahrende Erdbewegungsmaschinen auf dem zivilen Baumaschinenmarkt zu finden waren. Drei namhafte Baumaschinenhersteller wurden mit der Entwicklung der neuen schweren Lastwagen-Serie beauftragt. Für die Goer der 15-Tonnen-Klasse zeichnete die Firma Le Tourneau-Westinghouse verantwortlich. Sie entwickelte die Ausführungen XM437 Cargo, XM438 Tanker und XM554 Wrecker. Der Caterpillar Tractor Company oblag das Design und der Bau der 8-ton Goer. Sie trugen die Bezeichnungen XM520 (8-ton cargo truck), XM553 (10-ton wrecker recovering) und XM559 (8-ton, 2.500-gallon tanker). Bei der Fa. Clark ließ das US Militär eine 5-Tonnen-Variante entwickeln.

Der XM437 wird 1959 von der US Army Artillery and Missile School als 16ton Truck getestet
(Foto: sill-www.army.mil)

Ein anderer XM437 Goer Prototyp von Le Tourneau-Westinghouse
(Foto: Neil Baumgardner)

Kennzeichnend für die entwickelten Fahrzeugtypen war der zweiteilige Aufbau, der aus einer vorderen Antriebs- und einer hinteren Transporteinheit bestand, die über ein Knick-Dreh-Gelenk verbunden waren. Die Lenkung der Fahrzeuge erfolgte daher nicht über eine lenkbare Vorderachse, sondern über den lenkbaren Vorderwagen. Prägend für die Konstruktion waren ferner die überdimensionalen Niederdruckreifen. Auf gefederte Radaufhängungen verzichtete man. Das reduzierte zwar den Instandhaltungsaufwand, erwies sich aber bei langen Straßenmärschen als ausgesprochen nachteilig, da sich die Fahrzeuge in erheblichem Maße aufschaukelten. Ein Vorteil der zweiteiligen Knicklenker-Konstruktion wurde darin gesehen, dass die Motoreinheiten abwechselnd mit verschiedenen Pritschen-, Tank- oder Bergeeinheiten kombiniert werden konnten.

Aus dieser frühen Phase der Entwicklung ging Caterpillar als Gewinner hervor. Die Überlegungen für die leichte und die schwere Fahrzeugvariante wurden aufgegeben. 1960 erhielt Caterpillar den 14,5 Millionen Dollar schweren Auftrag zur Weiterentwicklung der 8-Tonnen-Klasse.

Prototyp des Bergefahrzeugs bei der Erprobung durch die 553rd Transportation Company im Jahre 1964
(Foto: www.usarmygermany.com)

Der XM438 5000 Gallon Tank Truck
(Foto: sill-www.army.mil)

1961 und 1962 unterzog man die 8-Tonner-Prototypen umfangreichen Truppenversuchen unter den verschiedenen klimatischen Bedingungen. Eingebunden in die Erprobungen waren u.a. US Army Artillery and Missile School oder die 2nd Quartermaster Group in Deutschland. 1962 erweiterte man den Prototypen-Auftrag um zwei 10-Tonnen-Bergefahrzeuge und zwei 2.500-Gallon-Tankfankfahrzeuge. 1964 wurden die Fahrzeuge in Deutschland erprobt. Das Konzept scheint aber nicht vollkommen überzeugt zu haben, denn die Fahrzeuge verschwanden im Depot. 1966 erinnerte sich die US Army an die Fahrzeuge und sandte sie nach Vietnam, wo sie in der Nähe zur Aufstellung der Provisional Goer Transportation Company Verwendung fanden. Unter den vietnamesischen Einsatzbedingungen konnten die mit Radladerreifen und ungefedertem Fahrwerk ausgestatteten Fahrzeuge ihr Leistungsvermögen voll zur Geltung bringen. Schnell erwarben sie sich den Ruf des zuverlässig und unabhängig einsetzbaren Transportmittels, das selbst dort noch eingesetzt werden konnte, wo andere Allrad-Fahrzeuge versagten. 1971 bestellte die US Army bei Caterpillar weitere 812 M520, 371 M559 und 117 M553 an Caterpillar erteilte. Die Auslieferung dieser Groß-Serienfahrzeuge begann Ende 1972. Die Ausmusterung und der Ersatz der Fahrzeuge durch die HEMTT-Fahrzeugserie erfolgte ab Mitte der 1980er Jahre.

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