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Panzerkampfwagen VI - Tiger I - Ausf. E (spät)
- AFV Club (1/48) -

(LLM) - Jahrelang war es nahezu absolut unmöglich, einen Modellbausatz eines deutschen WK II Panzerkampfwagen mit bereits vorhandenem Zimmeritbewurf zu erhalten. Stets war man auf Umbausätze oder zur „selfmade“ Methode unter Zuhilfenahme verschiedenster Pasten oder „Lötkolben“ angewiesen. Auch wenn es sich bei diesem Modell des Tiger I der Ausf. E um einen durch AFV Club im Maßstab 1/48 wieder aufgelegten  Bausatz handelt, so ist doch die Tatsache, dass hier ein ausgezeichnet strukturierter Zimmeritbewurf vorhanden ist, nicht hoch genug zu schätzen. Dieser erste gute Eindruck setzt sich in der Passgenauigkeit der Bauteile fort. An- oder Einpassen kann nahezu vernachlässigt werden. Ausstoßstellen der einzelnen Spritzäste sind, wenn größere Bauteile betroffen, stets innenliegend – mit Ausnahme des aus einem Gussstück bestehenden Geschützrohres. Da alle ohne Nacharbeit an den vorgegebenen Stellen in die vorhandenen Montagestellen passten, war für ein flottes Vorankommen gesorgt. Für die Abdeckung der Grätings auf der Heckpartie des Tiger-Bausatzes liegen feinste Ätzteile bereits bei. Man kann aber, und dies ist mein einziger Kritikpunkt, durch diese noch immer hindurch in einen unausgestalteten und damit leeren Motorraum blicken. Obschon eine Platine mit einem Ätzteil für das Flugabwehrvisier beiliegt, muss dieses beim FlaMG 42 nicht angebracht werden.

Dieser Tiger I, Ausf. E, wurde in den mit Zimmerit versehenen Turm- und Wannenbereichen nach der Grundierung kräftig mit Mattschwarz vorschattiert und anschließend mit mehreren Lasuren aus Sandfarben (Vallejo Airbrush No.025) versehen, die durch Schokoladenbraun  (Vallejo Airbrush No. 041) und Olivgrün (Vallejo Airbrush No. 011) aufgelockert wurden.

Ein Decalsoftener hat hieran anschließend bei der Anbringung der äußerst feinen Feuchtdecals nach einer bereits zuvor erfolgten und vollständig durchgetrockneten Grundierung in hochglänzendem Klarlack beste Voraussetzungen geschaffen. Die Decals sind übrigens überaus empfindlich und können bereits beim Ablösen vom Trägerpapier reißen. Hieran schließt sich die Versiegelung der aufgebrachten Decals mit mattem Klarlack an. Ist dieser durchgetrocknet, was bei den verwendeten Vallejo-Acrylfarben recht schnell vonstatten geht, dann erhalten alle mit Zimmeritbewurf versehenen Turmseiten, Turmfront als auch Ober- und Unterwannenseiten nochmals ein „washing“ mit extrem verdünnten Vallejo Mattschwarz. Anschließend wurde mit Sandfarbe (Humbrol No.83) leicht aufgehellt. Fertig ist ein ausgezeichnetes Modell des PzKpfw VI  Tiger I der Ausf. E, das mit Ausnahme der Weichplastikketten komplett aus dem Kasten gebaut wurde. Für die Gestaltung der Gleisketten bietet AFV Club als ergänzendes Zubehör die Gleisketten aus zusammen zu steckenden Einzelgliedern unter der Herstellernummer 48003 an. Diese lassen sich nach dem Abtrennen vom Träger recht passabel zusammenstecken, wobei aber dennoch das eine oder andere Kettenteil verklebt werden mußte, weil deren Halterungen abbrachen.

Als Kennzeichnung wählte ich jene aus, die der schweren Panzerabteilung 504 in Italien zuzuordnen ist. Die sPzAbt 504 wurde im Jahre 1943 aufgestellt und war der zweite mit Tiger I ausgestattete Verband, der jedoch nur mit Stab, Werkstatt- und der 1. Panzerkompanie auf den nordafrikanischen Kriegsschauplatz verlegt wurde. Die 2. Kompanie verblieb auf Sizilien, wo sie im Verband mit der Fallschirmjäger-Panzerdivision „Hermann Göring“ in der Verteidigung eingesetzt war. Die sPzAbt 504 versah seit Mitte 1944 ihre Fahrzeuge in einem Anstrich von Olivgrün und Rotbraun über dem Dunkelgelben Grundanstrich. Die bislang romboide Fahrzeugkennung wurde nunmehr durch eine drei Ziffern umfassende Kennung in Form einer am Beginn stehenden großen, gefolgt von zwei um die Hälfte verkleinerten Nummern gebildet. Die erste, große Ziffer gab, wie üblich, die Einheit und die folgenden kleineren den Zug und das Fahrzeug an. Die sPzAbt 504 beendete die Kampfhandlungen 1945 durch Kapitulation vor US-Truppen.

Fazit, ein in Passgenauigkeit und Formentreue ausgezeichneter Bausatz, der ein maßstäblich ausgezeichnetes Modell der letzten Tiger I Serie gestalten lässt.

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