logo-1.jpg (18570 Byte)

PzKpfw VI Tiger I Ausf. E „Hybrid“

Hasegawa  (1:72)

(LLK) - "Hybrid": Beim Tiger I bedeutet dies nichts anderes als einen Mischtyp dieses Panzerfahrzeuges, das aus Reparatur- oder als Schadfahrzeug ins Werk zurückkam, hier komplett überholt und dabei auf den neuesten Stand gebracht wurde. Bei Tigern älteren Herstellungsdaten wurden in der Regel vor allem die Türme aufgerüstet und nach Juni 1943 die Feifel Filteranlagen entfernt. Sofern noch  nicht vorhanden, wurden u.a. der neue Kettentyp mit Eisgreifer aufgezogen und anderes mehr. So zeigt sich auch das Hasegawa Modell: Ältere Wanne mit Misch-Laufwerk und Turm eines Tigers der späterer Produktionsreihe.

Der Hybrid-Tiger
(Modell und Foto: Lothar Limprecht)

Beim Bausatz stellt man jedoch unschwer fest, dass es sich doch prinzipiell um ältere Werkzeuge handelt, die in ihrer Kombination auch mit der Weichplastik-Kette neu aufbereitet wurden. Insbesondere die entsprechend angepasste Bauanleitung und die neuen Feuchtdecals. So sind u.a. am Geschützrohr Ausstoßstellen und zwangsläufig die Klebenaht zu bearbeiten. Ausstoßstellen beseitigen und die eine oder andere Versäuberung vornehmen, sind unverzichtbare Zusatzarbeiten.

Auch, wie beim Einsetzen des Turmdaches festzustellen, müssen Klebekanten und Stellen nachgearbeitet und zugespachtelt werden. Hierbei leistet das Flüssigwachsgerät von Rai-Ro durchaus wertvolle Dienste. Turmluken müssen etwas mehr als erwartbar angeschliffen werden, um sich einpassen zu lassen. Alles aber kein Problem. Lediglich das Abtrennen der vorderen Schmutzfänger oberhalb der Antriebsräder kann sich etwas schwieriger erweisen. Ich habe mir die Trennstellen mit einer scharfen Klinge eingeritzt und dann unter Zuhilfenahme eines über flache Schneidekanten verfügenden Seitenschneider abgetrennt. Dabei wurden zuerst die äußere Kante in Längsrichtung entfernt, hiernach zwei Schnitte zuerst quer und abschließend der innere Schnitt in Längsrichtung  vorgenommen. Gibt mit leichtem Nachschleifen saubere, glatte Schnittkanten.

Ein Hinwies im fünften und letzten Bauabschnitt, wonach die Kettenabdeckungen optional anzubringen wären, könnte hilfreich sein, denn dies bedingt, wie die in der Bauanleitung wiedergegebenen Markierung der Tiger-Gruppe Fehrmann aus dem April 1945 ausweisen, die farbliche Ausgestaltung sowie Kennzeichnung der Fahrzeuge.

Die durchhängende Weichplastik-Kette
(Modell und Foto: Lothar Limprecht)

Die unlackierten Weichplastik-Ketten verfügen über eine „Antirutschkraft“, die noch zu Standfestigkeiten auf einer 45° Neigungsebene führen ... lackiert jedoch nicht mehr! Diese Ketten lassen sich nach meiner Feststellung am Besten unter Zuhilfenahme eines Haftvermittlers und zähflüssigem Sekundenkleber ohne ihre Montagezähne so fest verbinden, dass sie ohne weiteres leicht gedehnt über die Antriebs- und Leiträder gezogen werden können. Warum jedoch noch solche Ketten beiliegen, die man zur originalgetreueren Darstellung nachher noch auf den Laufräder ankleben darf, damit der Durchhängeeffekt sichtbar wird, kann ich nicht verstehen. Spritzguss-Gleisketten, die aus Segmenten und Einzelglieder bestehen, ließen sich bei den Antriebsrädern besser anbringen und wären sicherlich erheblich authentischer in ihrem Aussehen.

Die beiden Fahr-/Tarnscheinwerfer wurden der zu ausladenden und zylinderförmigen „Hinterköpfe“ beraubt und diese mittels eines kleinen Tropfens Flüssigwachs nachgebildet.

Bei der Farbgebung wurde wegen der Vorgabe nach Bauanleitung auf den klassischen Dreifarbtonanstrich der Wehrmacht nach 1943 zurückgegriffen. Auch beim 72er Modellmaßstab verwende ich fast nur noch die Acryl-Farben von Vallejo Model Air, wie  011 Tank Green, 025 Dark Yellow, 041 Tank Brown, weil diese dank ihrer feinen Pigmentierung und ihres sparsamen Verbrauchs einen guten Farbauftrag erbringen.

Der 500 Gramm Hammer blieb dem Modell schlussendlich doch erspart
(Modell und Foto: Lothar Limprecht)

Auf eine Grundierung des Modells verzichtete ich, da die Vallejo-Farben auch ohne eine solche recht passabel decken und haften. A b e r, diese Farben sind extrem stoßempfindlich, bilden eine sehr dünne zweite, nämlich die Farbhaut des Modells und stoßen sich deshalb leicht ab. Unter Umständen kann man ganze Sektionen problemlos mit dem Fingernagel abheben ... und das geschah mir sowohl mit der einen Kettenschürze und dann nochmal mit dem gesamten Turm! Damit waren auch die dort angebrachten Decals verloren. Alles musste neu lackiert werden. Mehr als einmal kreiste somit der 500 Gramm Hammer über dem Modell ... aber, diese Mehrarbeit war meinen eigenen Fehlern zuzuschreiben und die Geduld obsiegte eines durchaus verständlichen Zorns. Es gelang die Nacharbeit und nichts wurde „verschlimmbessert“.

Nuancierungen erfolgen, wie bei mir üblich, in einer schwarz-dunkelbraunen Pastellkreidenmischung (Farbpigmente) mit einer lediglich dezenten metallfarben gehaltenen Aufhellung ... und als dann alles fertig war und auch die Fotos getätigt, fiel mir erst die völlig missglückte Öffnung der Mündungsbremse auf! Die nächste Nachbesserung wurde unter Zuhilfenahme von ganz normaler Spachtelmasse und folgendem Anschleifen und Aufbohren fällig.

Das in Szene gesetzte Modell
(Modell und Foto: Lothar Limprecht)

Nun ist mein Tiger I Ausf. E „hybrid“ doch noch so geworden, wie er sollte und wird die Sammlung der 72er Modelle bereichern, denn er ist schon unter den vielen Tigern I eine auffallende Ausnahme.

| HOME | PANZER | RADFAHRZEUGE | TARNSCHEMEN | GLIEDERUNGEN | NEUHEITEN | UNITED FUN SHOP |

Copyright: Andreas Richter, c/o UNITED-FUN, Invalidenstr. 9, D-31785 Hameln (Germany)