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Jagdpanzer Hetzer G13 (CH)

Kurz nach dem 2. Weltkrieg stellte die Schweiz im Zuge der Neuformierung der Schweizer Armee erstmals Jagdpanzer-Einheiten auf, die mit dem deutschen Jagdpanzer 38 (t) ausgerüstet wurden. Der von Skoda und BMM gebaute Jagdpanzer 38 befand sich nach dem 2. Weltkrieg für die tschechoslowakische Armee noch in Produktion, die Schweiz bestellte 1946 insgesamt 158 Fahrzeuge. Die Jagdpanzer 38 wurden zwischen Oktober 1946 und Februar 1950 an die Schweiz geliefert, ausgerüstet wurden damit die Panzerjäger-Abteilungen 21, 22 und 23 der Schweizer Armee.

Der schweizerische Hetzer
(Foto: Bundesheer via Mathias Roth)

Die von der Schweiz verwendeten Jagdpanzer 38 wurden als „Panzerjäger G 13“ bezeichnet und unterschieden sich in folgenden Punkten von den Fahrzeugen der Deutschen Wehrmacht:

  • Bewaffnung mit 7,5cm L/48 Sturmkanone 40 der Sturmgeschütze III Ausf.F/8 und G statt der 7,5cm L/48 Pak 39 des Jagdpanzers 38. Alle Schweizer Hetzer waren daher mit Mündungsbremsen ausgerüstet

  • Die Positionen der Besatzung waren gegenüber den deutschen Fahrzeugen getauscht, Richt- und Ladeschütze saßen links im Fahrzeug, der Kommandant rechts. Das fernbediente MG auf dem Aufbaudach entfiel und wurde durch ein Beobachtungsperiskop mit Panzerhaube ersetzt.

  • In der Regel wurden die späten Laufrollen mit eingeschweißtem Felgenring verwendet, einige Fahrzeuge hatten jedoch auch die bei den letzten deutschen Hetzern verwendeten späten Laufrollen mit 16 Bolzen für die Verschraubung des Felgenrings, die zusätzlich verschweißt waren.

  • Die meisten Schweizer Hetzer hatten Leiträder mit jeweils vier Bohrungen,  einige Fahrzeugen verfügten jedoch über Leiträder mit acht Bohrungen. Leiträder dieser Ausführungen wurden an Hetzern der Deutschen Wehrmacht nicht verwendet.

  • Alle Schweizer Hetzer waren mit zwei Antennensockeln hinten auf den Schrägen der Oberwanne ausgerüstet, um jedes Fahrzeug im Bedarfsfall als Befehlspanzer verwenden zu können. Nur Befehlsfahrzeuge führten wegen der umfangreicheren Funkausstattung zwei Antennen. Die normalen Hetzer G 13 hatten auf der Motorabdeckung ein 7,5mm MG in Fla-Lafette, die Befehlspanzer waren nicht mit einem Fla-MG ausgerüstet.

  • Die Beleuchtungsanlage wurde geändert, vorn links befand sich ein normaler Fahrscheinwerfer, der drehbar angebracht war und bei Marschfahrt oder Einsatz bei Tag nach hinten gedreht wurde. Vorn rechts verfügten die G 13 über einen kleinen Tarnscheinwerfer, an der Wannenrückwand war links oben ein ziviles Brems-/Rücklicht angebracht.

  • An der Rückwand befand sich eine externe Fernsprechstelle mit Kabeltrommel, so dass Fernsprechbetrieb in Lauerstellung zwischen Fahrzeug und Beobachter bis zu einer gewissen Entfernung möglich war.

  • Die Schweizer Hetzer führten auf den Wannenseiten zahlreiche Ausrüstungsteile mit. An der linken Seitenwand befanden sich drei Kettensegmente zu je sieben Kettengliedern, die mit Halteschienen befestigt wurden. Die Auslegung und Anbringung der Schienen war nicht bei allen Fahrzeugen einheitlich. Zusätzlich war links ein großer Werkzeugkasten angebracht. An der rechten Wannenseite befand sich ein weiteres Kettensegment aus sieben Kettengliedern sowie eine Ersatzlaufrolle.

G13 Jagdpanzer des Bundesheeres
(Foto: Mathias Roth)

Durch den Mangel an Ersatzteilen mit der Produktionseinstellung 1950, wurden schon zwischen 1952 und 1954 von den 158 Hetzer G 13 insgesamt 86 auf den Schweizer Saurer-Arbon 8-Zylinder-Dieselmotor mit Allison-Getriebe umgebaut. Diese modifizierten Fahrzeugen werden in einigen Quellen als „Hetzer G 14“ bezeichnet, ob es sich hier um eine amtlich geführte Gerätbezeichnung handelt, ist nicht bekannt.

Und von vorne
(Foto: Mathias Roth)

Der Jagdpanzer Hetzer war durch seine Mobilität und Beweglichkeit, seine geringen Abmessungen, den ausgereiften Entwurf mit guter Feuerkraft und ausreichendem Panzerschutz ein geeignetes Fahrzeug für die Schweizer Armee in den beiden Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg. Die letzten Hetzer G 13  wurden bei der Schweizer Armee 1972 außer Dienst gestellt.

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