Mannschaftstransportwagen YP-408 (NL)
- Das niederländische Arbeitspferd-

(schu) - Der YP-408 war in den siebziger und achtziger Jahren das Arbeitspferd des niederländischen Heeres. Das von DAF (Doorne's Automobiel Fabriek) in rund 750 Exemplaren und in verschiedenen Varianten gebaute Fahrzeuge wurde von den Soldaten geliebt und gehasst. Der Buchstabe "Y" steht in der Typenbezeichnung für ein Militärfahrzeug. "P" weist auf ein Panzerfahrzeug hin. Grundlage für die Entwicklung war der DAF-Militär-LKW YA 328. Das "A" bezeichnet in diesem Fall einen LKW.

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YP-408 Basisfahrzeug (Quelle: DAF)

Der YP-408, hatte acht Räder, von denen sechs angetrieben wurden (1., 3. und 4. Achse). Gelenkt wurde das maximal 82 km/h schnelle Fahrzeug über die ersten beiden Achsen. Amphibisch einsetzbar waren die YP-408 nicht, konnten aber Gewässer bis zu 120 cm Tiefe durchwaten. Auch fehlten ABC-Schutzeinrichtungen.

Die ersten Fahrzeuge der 1963 begonnen Serienproduktion erhielt die sogenannte Königskompanie des 11. Garde-Grenadier-Batallions. Mit Einführung des Leopard Kampfpanzer entsprachen die YP-408 nicht mehr den Anforderungen und wurden von den YPR-765 Infanteriekampffahrzeugen abgelöst. Die Außerdienststellung des letzten YP-408 erfolgte 1990.

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YP-408 Basisfahrzeug

Gebaut wurde der vom niederländischen und portugiesischen Heer sowie Surinam eingesetzte YP-408 in verschiedenen Varianten:

  • YP408-PWI (Gr): Pantserwiel Infanterie Standaard (Groep): Die Basisvariante des YP-408 diente der Infanterie als gepanzerter Mannschaftstransportwagen. Zum Einsatz kam das Fahrzeug in einigen 'Pantserinfanteriebataljons' (PANINFBAT), den niederländischen Panzergrenadierbataillonen. |--> Gliederung 'Pantserinfanteriecompagnie'|.
    Technische Daten der Basisvariante: Gesamtgewicht: 10.000 kg, Länge: 6.230 mm, Breite: 2.400 mm, Gesamthöhe (einschl. MG): 2.375 mm.

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YP-408 PWI-GR (li) und YP-408 GR der portugiesischen Streitkräfte
(Foto: DAF)

  • YP408-PWI-s (PC)/Pantserwiel Infanterie Standaard (Pelotonscommando): Dabei handelte es sich um die zu Funk- und Führungszwecken ausgerüstete Variante des PWI der Kompanien.

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YP-408 PWI-s (PC) (li.) und YP-408 PWGWT Sanitätsausführung aus der Sammlung des Legermuseum Maaldrift
Foto: DAF und NN

  • YP408-PWCO/Pantserwiel Commando: Dieser Fahrzeugtyp diente dem Bataillonskommandeur und drei Stabssoldaten als Arbeitsplatz. Dazu war der PWCO mit Funkeinrichtungen und Kartentischen ausgerüstet. Gebuat wurden 179 Fahrzeuge.

  • YP4OB-PWGWT/Pantserwiel Gewondentransport: Die Sanitätsausführung, von der 28 Exemplare gefertigt wurden, und die sitzende Verwundete und zwei Tragen aufnehmen konnte.

  • YP408-PWV/Pantserwiel Vracht: Das Versorgungsfahrzeuge diente dem Munitions- und Güternachschub. Die Besatzung bestand aus einem Fahrer und einem Beifahrer. Der Innenraum des Fahrzeughecks war für die Materialaufnahme ausgelegt. Gebaut wurden 28 Fahrzeuge.

  • YP408-PWMT/Pantserwiel Mortier: Dabei handelt es sich um das Zugfahrzeug für den 120 mm Brandt-Raye Mörser. 50 Mörsergranaten sowie die fünfköpfige Besatzung fanden im Fahrzeugheck Platz. Die 86 gebauten Fahrzeuge standen bei  Infanterie- und Unterstützungseinheiten im Einsatz.

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 YP-408 PWMT Zugfahrzeug für 120 mm Mörser (li.) und YP-408 mit Gefechtsfeldaufklärungsradar
Foto: DAF

  • YP408-PWAT/Pantserwiel Antitank: Im Laufe der Jahre wurden rund 55 Fahrzeuge mit dem TOW-Panzerabwehrsystem nachgerüstet.

  • YP408-PWRDR/Pantserwiel Radar: Zur Gefechtsfeldaufklärung nachgerüstete YP-408.

Quellen: Internetseiten "YP-408 - The forgotten hero"

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