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LKW 15t mil glw mit Faltstraßengerät (FSG) (Bw) |
(schu)
- Zur Verbesserung der Bodenbefahrbarkeit von Zu- und Abfahrten im
Uferbereich, für Feldstraßen oder zur Befestigung von Lagerflächen
setzt die Bundeswehr sogenannte Faltstraßen ein. Zum
Transport sowie zur Verlegung und Aufnahme der Faltstraße wird ein
Lkw 15t mil glw A1 mit Spezialaufbau, das sogenannte
Faltstraßengerät (FSG), genutzt. Das Bodenbelagsystem besteht aus
kombinierbaren Einzelelementen von 2,77 m x 4,2 m Größe, die aus
sechseckigen Aluminium-Platten zusammengesetzt sind und der
Faltstraße die erforderliche Flexibilität sowie das typische
Wabenmuster verleihen. In der Marschstellung ist der gesamte
Faltstraßensatz , der eine Gesamtlänge von 50 m hat und aus 18 mit
Gelenken verbundenen Faltstraßenabschnitten zusammengesetzt ist, quer
zur Fahrzeuglängsachse auf dem Trägerfahrzeug abgelegt.
Das Verlegen der Faltstraße erfolgt bei Rückwärtsfahrt über den heckseitigen Abrollbügel. Vorher muss der Faltstraßensatz quer zur Fahrzeuglängsachse gedreht werden. Dann ziehen zwei Gurte, die rechts und links über den Abrollbügel geführt werden und auf die das Fahrzeug rückwärts auffährt, die Abschnitte vom Stapel auf den Boden. Ein weiterer Mittelgurt, der von einem Hydraulikarm aus über die Oberseite der Faltstraßenelemente (= Bodenseite im verlegten Zustand) geführt wird, bremst das Abrollen der Abschnitte. Beim Aufnehmen der Faltstraße zieht der mittlere Gurt die Faltstraße über den Abrollbügel hinweg wieder auf das Fahrzeug. Der Verlege- bzw. Aufnahmevorgang nimmt unter günstigen Voraussetzungen pro Mattensatz ca. 10 Minuten in Anspruch und lässt sich von der zweiköpfigen Fahrzeugbesatzung erledigen. Die Beladung des Trägerfahrzeugs mit dem Faltstraßensatz kann auch per Kran erfolgen. Die einzelnen Elemente 2,77 m x 4,2 m sind mit Gelenkzeilen verbunden und können in Satzlängen von 2,77 m (0,5t ) bis 50 m (9 t) kombiniert werden. Verschiedene Sätze können zu jeder beliebigen Länge und Breite zusammengefügt werden. Kurven und Ausweichstellen lassen sich entweder durch überlappendes Verlegen oder durch den ergänzenden Einbau von Einzelplatten herstellen. Faltstraßen oder -flächen können von Fahrzeugen mit bis zu 70 t Gesamtgewicht bzw. 5,5 t Radlast ohne Einschränkungen benutzt werden. Für Schwerlasttransporte ist die Geschwindigkeit anzupassen. Entwickelt wurde das Faltstraßenverlegesystem von Krauss-Maffei (heute KMW) und ab 1988 von Hoffmann-Linke in 147 Einheiten (Faltstraßengerät plus 50 m Faltstraßensatz) für die Bundeswehr gebaut. Mittlerweile steht für das Transport- und Verlegefahrzeug auch eine modulare Schutzausstattung zur Verfügung.
Das Faltstraßenverlegesystem ist auch bei den französischen und niederländischen Streitkräften eingeführt. Die Niederlande nutzen ebenfalls den MAN 15t glw A1 als Trägerfahrzeug für das MLC65. Die französischen Pioniere haben ihr MATS auf einen Renault TRM 10.000 aufgesetzt. Faltstraßensätze in einer Gesamtlänge von 15.000 m stehen darüber hinaus dem britischen Heer als "logistic trackways" zur Verfügung. Die Verlegung wird mittels eines Krans bewerkstelligt. Mehr Fotos vom FSG gibt es hier. | Lkw 2. Generation | | Typinfo FSG | | Tarnschema FSG | |
Fotos: Michael Wulf und Christian Schmid |
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