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Mannschaftstransportpanzer Pandur II (AT)

(schu) - Mit dem Pandur II setzt die österreichische Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG - mittlerweile zu General Dynamics gehörend - die erfolgreiche Entwicklung des Pandur 6x6 konsequent fort. Die neue Fahrzeugfamilie des Pandur II besteht aus zwei Grundtypen mit den Radformeln 6x6 und 8x8. Die Grundtypen differenzieren sich jeweils in amphibische und nicht-amphibische Basisfahrzeuge. Dadurch deckt das Pandur II Konzept ein breites Einsatz- und Verwendungsspektrum für gepanzerte Radfahrzeuge ab, angefangen vom leichten Mannschaftstransportwagen für die Infanterie bis hin zum schweren Feuerunterstützungsfahrzeug. Da alle Varianten nach dem Baukasten-Prinzip entwickelt wurden, sind bei den Basisfahrzeugen 9 von 10 Bauteilen identisch. Ein enormer finanzieller und logistischer Vorteil für das Flottenmanagement.

Pandur I 6x6 als Mannschaftstransportpanzer des ÖBH
(Foto: Michael Weinert)

Pandur II 6x6

Der Aufbau des Basisfahrzeugs Pandur II 6x6 entspricht prinzipiell dem des Pandur 6x6. Um mehr Platz für die Besatzung zu schaffen, wurde das Fahrzeug etwas vergrößert. Der Pandur II 6x6 ist jetzt 6,71m lang und 2,67m breit. Der Radstand von 1,53m und 1,83m wurde beibehalten. Mit 2,06m blieb die Höhe über die Wanne ebenfalls unverändert.

Pandur II 6x6 mit dem Turm des SPz Ulan
(Foto: N.N.)

Das Fahrwerk wurde ebenfalls nahezu unverändert beibehalten. Alle Räder besitzen eine unabhängige Radaufhängung mit hydraulischen Teleskop-Stoßdämpfern. Auch die Federung der gelenkten 1. und 2. Achse erfolgt weiterhin mittels Schraubenfedern, jene der 3. Achse mittels Drehstäben. Für die Bereifung stehen weiterhin notlauffähige Reifen der Dimension 12.5 R 20 oder aber 365/80 R 20 zur Verfügung. Über eine Reifendruckregelanlage lässt sich der Druck in allen sechs Rädern oder für jede Achse einzeln den Bodenverhältnissen anpassen.

Als Antrieb kann ein flüssigkeitsgekühlter Sechs-Zylinder-Dieselmotor mit wahlweise 261 oder 298 kW eingebaut werden. Der Motor besitzt einen Turbolader, Ladeluftzwischenkühler und einen hydrostatisch angetriebenen Ventilator. Dazu kommt noch ein elektronisches Motor-Management. Wie bei den bisherigen Modellen besteht die Möglichkeit des schnellen Ein- und Ausbaus des Motor-Getriebe-Blockes.

Aufgrund der Vergrößerungen steht der Besatzung (je nach der gewählten Bewaffnung bis zu zwölf Mann) mehr Innenraum zur Verfügung. Je nach Bewaffnung können in dem 15,5t schweren Fahrzeug bis zu 12 Mann transportiert werden. Zu ihrem Schutz können optional sogenannte "Spall Liner" (Kunststoffauskleidungen des Kampfraumes zum Schutz vor Geschossfragmenten), ein Bodenschutzteppich gegen Minenwirkungen, eine Klimaanlage, ein ABC-Schutz- und ein Brandunterdrückungssystem eingebaut werden. Äußerlich erkennbare Änderungen sind die zwei Kuppeln für den Fahrer und den Kommandanten und die vier nach außen zu öffnenden Klappen über dem Mannschaftsraum.

Da der Pandur II 6x6 als Basis für die unterschiedlichsten Zwecke ausgelegt ist, besteht die Möglichkeit, verschiedene Maschinenwaffen bzw. Panzerkanonen mit einem Kaliber bis 90 mm mit oder ohne Turm aufzusetzen, das maximal zulässige Gefechtsgewicht nicht überschritten wird.

Die amphibische Version verfügt über Schwallbrett und Wasserstrahlantrieb hinter der 3. Achse
(Foto: N.N.)

Pandur II 6x6 amphibisch

Die amphibische Version unterscheidet sich äußerlich vor allem durch die hydraulisch zu betätigende Schwallplatte am Fahrzeugbug und sowie die rechts und links hinter der 3. Achse angebrachten Wasserstrahlantriebe. Damit kann im Wasser eine Höchstgeschwindigkeit von 11 km/h erzielt werden. Zusätzlich ist eine Bergewinde vorgesehen, um das Verlassen des Gewässers bei schwierigen Uferverhältnissen zu erleichtern. Zum Erhalt der Schwimmfähigkeit ist es erforderlich, dass das Gefechtsgewicht des Fahrzeugs nicht größer als 15t wird. Dieses kann nur gewährleistet werden, wenn die Bewaffnung das Maximalkaliber von 30mm nicht übersteigt.

Pandur II 8x8

Markantestes Merkmal der 8x8-Ausführung ist natürlich die 4. Achse. Äußerlich fallen zudem zwei zusätzliche Klappen über dem Mannschaftsraum auf. Das Fahrzeug ist nunmehr 7,68m lang. Breite, Höhe und Spurweite blieben gegenüber der 6x6-Version unverändert. Die Radstände betragen jetzt 1,53m, 1,40m und 1,40m. Der gegenüber dem Pandur 6x6 und dem Pandur II 6x6 nochmals vergrößerte Innenraum bietet, wiederum abhängig von der Bewaffnung, bis zu 14 Personen Platz. Aufgrund der höheren Masse ist allerdings nur der Einbau des stärkeren 298-kW-Motor vorgesehen. Die maximal zulässige Gefechtsmasse beträgt 20 t. Das gestattet eine weitere Verstärkung der Bewaffnung bis hin zur scheitellafettierten 105-mm-Panzerkanone.

Pandur II 8x8 amphibisch

Abweichungen zum oben beschriebenen 8x8-Fahrzeug ergeben hinsichtlich des Gefechtsgewichts von nunmehr 18,6t und die Beschränkung der Bewaffnung auf Kaliber von maximal 90mm. Der Wasserstrahlantrieb entspricht dem des amphibischen 6 x 6-Fahrzeuges, aufgrund der größeren Fahrzeugabmessungen liegt die Höchstgeschwindigkeit bei Wasserfahrt allerdings nur bei 10 km/h.

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