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Teilmilitarisierte Lkw (Bw)
- 2. Generation -

(schu) - Rund 80% aller militärischen Transportaufgaben werden auf Straßen und Wegen durchgeführt, die ohne weiteres von normalen Lkws befahren werden können. Im Zuge der Beschaffung der zweiten Lkw-Generation standen daher neben den speziell für die militärischen Belange entwickelten taktischen Lkws auch sogenannte 22.000 handelsübliche und teilmilitarisierte (tmil) auf der Einkaufsliste. Ebenso wie bei den taktischen Lkws waren Beschaffungen für die Nutzlastklassen 2t, 5t, 7t und 10t vorgesehen.

Um den Lieferauftrag der Lastkraftwagen der sogenannten Kategorie IV bewarben sich die Hersteller Daimler-Benz, Magirus-Deutz und MAN, die den Bedarf im wesentlichen über ihre zivile Angebotspalette geländegängiger und nichtgeländegängiger Fahrzeuge abdecken konnten. Lediglich gewisse militärischen Grundanforderungen wie Halterungen und Verstaukästen für Kfz-Ausstattungssätze,  Gewehrhalterungen, z.T. Dachluken oder ein Tarnlichtkreis mussten zusätzlich erfüllt werden.

Da Beschaffungsaufträge nicht ausschließlich nach fachlichen, sondern auch nach wirtschaftspolitischen Kriterien vergeben werden, erhielt zwar Daimler-Benz 1977 mit seinen Typen L 1017 (4x2) und L 1017 A (4x4) zunächst den alleinigen Auftrag zur Lieferung der teilmilitarisierten Fünftonner. Die Marke mit dem Stern hatte sich aber schon mit dem Unimog einen Teil des Kuchens gesichert, während Magirus-Deutz komplett unberücksichtigt geblieben war. Daher erhielten die Ulmer Fahrzeugbauer 1980 den Teilauftrag zur Lieferung von 7.000 Lkw 5t tmil. Die Entscheidung fiel zunächst auf den 4x2 Lkw Typ 168 M 11 FL. Bei einer Nachbeschaffung, die 1988 erforderlich wurde, entschied man sich dann für den 4x4 Lkw des Typs IVECO-Magirus 110-17 AW.

Bei den teilmilitarisierten Vielfahrern der Nachschubtruppe ging MAN als Sieger aus dem Rennen hervor. Ab 1976 lieferte MAN seinen Typ 22.240 DF bzw. DE als Lkw 10t tmil und ab 1980 folgte der Pritschen-Lkw vom Typ 151.92 F als Lkw 7t tmil.

Bei der Beschaffung der Lkws der Kategorie IV ging man, wie bereits Eingangs erwähnt, davon aus, dass die Fahrzeuge vorrangig als „Gemüselaster“ auf einem gut ausgebauten Straßen- und Wegenetz unterwegs sein würden. Tatsächlich erforderte die Auftragserfüllung jedoch den zunehmenden Einsatz der Lkw 5t tmil als Kabinenträger oder als Trägerfahrzeuge für sonstige auf  Pritsche verlastbare Rüstsätze (z.B. Tankanlage 2 x 2.300 l,  Tankanlage 4.600 l, Startcontainer  KZO). Damit kamen die Fahrzeuge ziemlich schnell an ihre Leistungs- und Mobilitätsgrenzen. Des weiteren war lediglich eine Nutzungsdauer von 10 Jahren geplant, so dass spätestens Anfang der neunziger Jahre Nachfolgemodelle hätten verfügbar sein müssen. Fehlende Finanzmittel führten aber dazu, dass die Fahrzeuge einer Grundinstandsetzung unterzogen wurden, damit sie – trotz mittlerweile veralterter Technik (z.B. gewachsene Umwelt- und Sicherheitsanforderungen) – bis nach 2000 genutzt werden können.

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